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Landeshauptstadt: „Wir machen Musik“

Grabsteinsetzung für Schauspielerin Ilse Werner

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Babelsberg - Die Grabsteininschrift ist vergleichsweise fröhlich für einen Friedhof und der Stein selbst ist aus hellem schlesischem Marmor. „Wir machen Musik“ steht darauf und soll an den gleichnamigen Musicalfilm von 1942 erinnern, in dem die Schauspielerin Ilse Werner die weibliche Hauptrolle hatte. Darüber steht ihr Name in ihrer eigenen Handschrift, die Steinmetz Carlo Wloch aus ihrem letzten Buch herauskopiert und vergrößert hat. Keine Schnörkel, kein langer Trauertext, der Stein erinnert eher an ein Denkmal als an einen Grabstein auf dem Goethe-Friedhof in Babelsberg. Ilse Werner, die nach ihrem Tod kein Geld für ihre Bestattung hinterlassen hatte, bekam jetzt eine Grabstätte von der Stadt Potsdam geschenkt. Auch der Grabstein ist ein Geschenk von der Fan-Gemeinde der Schauspielerin und ihrer langjährigen Freundin Edeltraud Langhans-Declair, sowie dem Filmmuseum, das Langhans-Declair bei der Organisation der Beisetzung unterstützte. „Sie wollte unbedingt in Babelsberg bestattet werden, da sie hier ihre glücklichsten Jahre verlebt hat“, sagt Guido Altendorf vom Filmmuseum, das Ilse Werners künstlerischen Nachlass geerbt hat. „Ich durfte sie noch ein Jahr kennen und habe sie sehr lieb gewonnen“ erklärt er. Sie sei bodenständig und realistisch gewesen, meint Altendorf, kein bisschen abgehoben oder überkandidelt. „Sie war kein bisschen sentimental“ berichtet Altendorf. Der helle Grabstein, ein ca. 1,20 Meter hoher Quader und die liebevoll angelegte Bepflanzung passen zu dieser Beschreibung. „Die Pflanzen und die Grabpflege spende ich, bis ich pensioniert werde“, sagt der Friedhofsgärtner Detlef Linkow. cbr

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