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Lehrreich: Die neue Regenwaldhütte in der Potsdamer Biosphäre.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: „Wir müssen noch bekannter werden“

Schaaf: Biosphäre-Mitarbeiter wegen verzögerter Betreibersuche verunsichert / Regenwaldhütte eröffnet

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Bornstedter Feld – Trotz aller Probleme bei der Betreibersuche und anderen Schwierigkeiten gibt sich der aktuelle Geschäftsführer der Biosphäre optimistisch. „Seit wir das Haus nach der Insolvenz des früheren Betreibers im Jahre 2007 übernommen haben, konnten wir die Besucherzahl verdoppeln“, sagte Eckhard Schaaf am Samstag anlässlich eines Aktionstags zur Eröffnung einer neuen Regenwaldhütte in dem Palmenhaus. Schaaf ist Chef der Biosphäre Potsdam GmbH, einer Tochter der kommunalen Bauholding Pro Potsdam, die aktuell die Geschicke der Biosphäre lenkt.

So seien 2011 rund 130 000 Besucher gekommen, sagte Schaaf. Eine weitere Steigerung der Besucherzahlen hält er für möglich. „Wir müssen noch bekannter werden, vor allem vor unserer Haustür in Berlin, aber auch deutschlandweit.“ Einst geplant waren allerdings 320 000 Gäste pro Jahr. Die architektonisch interessante Tropenhalle am Volkspark wurde zur Bundesgartenschau 2001 für rund 60 Millionen Euro gebaut. Die Hamburger „CxX- Edutainment“ ließ sie nach der Buga zu einer Naturerlebniswelt umgestalten. Die Betreiber warfen nach fünf Jahren das Handtuch. Die Halle war mangels sachkundiger Wartung immer unattraktiver geworden und die Besucher blieben aus.

Unter dem jetzigen „Übergangsbetreiber“ Biosphären GmbH gingt es wieder aufwärts. Mit Hilfe von Gartenmeisterin Erika Urbich sei der verkümmernde Pflanzenbestand wieder auf Vordermann gebracht und durch zoologische Highlights wie das ganzjährig offene Schmetterlingshaus ergänzt worden, erklärte der Geschäftsführer. Derzeit sei es eine Freude, die Tropenwelt zu erleben und darin die prachtvollen frei fliegenden Vögel zu entdecken. Die Mischung aus Tropenatmosphäre und Erlebniswelt sowie Exponaten zum Staunen und Dazulernen sei etwas ganz Besonderes. „Wir haben jetzt eine optimale Besatzung“, sagt Schaaf zu der Zahl von dreißig Mitarbeitern. Aus dem maroden Zustand von 2007 sei zu lernen, wohin es führe, wenn solch ein Unternehmen auf Sparflamme gefahren werde. Die Energie für den Betrieb und qualifiziertes Personal hätten nun einmal ihren Preis. Daher sei die Biosphäre trotz des Aufwärtstrends bei den Besucherzahlen auf finanzielle Zuschüsse angewiesen – laut Stadtverwaltung geht es um bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr.

Bekanntlich ist die Stadt seit 2010 auf der Suche nach einem neuen Betreiber – zuletzt hatte sich dies laut Stadt wegen „Baumängeln“ verzögert. Schaaf sagt, das Gebäude befinde sich in einem ordentlichen Zustand: „Wir haben alle Abnahmen bestanden und die Technik wird einwandfrei gewartet“. Die schwebende Situation verunsichere die Mitarbeiter, sagte ihr Geschäftsführer Schaaf. Die Lage sei so, dass die Arbeitsverträge vierteljährlich erneuert werden müssen, um einem potenziellen neuen Betreiber den Einstieg zu ermöglichen. Allerdings: Arbeitsrechtlich gelte der Vertrag nach zweimaliger Verlängerung als unbefristet. Einige Beschäftigte hätten dennoch bereits gekündigt. Wie berichtet läuft der Übergangs-Betreibervertrag mit der Biosphären-GmbH zunächst noch bis März dieses Jahres.

Schaaf eröffnete am Samstag auch eine runde Regenwaldhütte, die künftig zur Dauerausstellung gehört – darin können sich Besucher über das Grundnahrungsmittel Maniok informieren G. Schenke

G. Schenke

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