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Sport: „Wir müssen uns nichts vormachen“

Dietmar Demuth, Trainer des SV Babelsberg 03, über die Situation beim Fußball-Regionalligisten

Stand:

Welches Gefühl haben Sie, wenn Sie auf die vergangenen Wochen und Monate als Trainer des SV Babelsberg 03 zurückblicken, Herr Demuth?

Ich bin zum Teil schon verärgert über Spiele, die wir einfach aus der Hand gegeben haben, und denke da beispielsweise an Verl. Einigen Spielern mangelt es an der nötigen Einstellung. Andererseits ist der Kader eben auch begrenzt, da müssen wir uns nichts vormachen.

Das ruft nach Veränderungen in der Rückrunde.

Ja. Wir haben beispielsweise Tim Felsenberg, Ibrahim Türkkan, Jan Mutschler, Daniel Feller und Patrick Deupert nahe gelegt, sich einen anderen Verein zu suchen. Und natürlich brauchen wir neue Leute. Am dringendsten auf der linken und rechten Außenbahn, in der Defensive und sogar auch im Tor. Denn mit Buschs Leistung kann man nicht zufrieden sein.

Die Schwierigkeit wird aber im Finden guter und bezahlbarer Spieler liegen.

Ja, das ist auch eine Frage der Finanzen. Wir wollen uns in den nächsten Tagen mit der Vereinsspitze zusammensetzen und dann weitersehen. In den vergangenen Wochen hat ja Almedin Civa bei uns mittrainiert. Von dem können sich manch jüngere Spieler eine Scheibe abschneiden. Der ist ein Leader, der heizt seine Mitspieler an, der liebt und lebt Fußball. Und so einen brauchen wir unbedingt. Er hatte hier eine schöne Zeit, will unbedingt wieder her, und ich gehe davon aus, dass das auch klappt. Wir brauchen jedenfalls auch Spieler, die eine gute Grundschnelligkeit mitbringen.

Mit welchen Spielern sind Sie denn als Trainer bereits zufrieden?

Dirk Jonelat hat mich beispielsweise überzeugt. Aber auch Björn Laars, Bastian Zenk und Shergo Biran haben sich gut eingebracht.

Unabhängig von der zu erwartenden Verstärkung – wie realistisch sehen Sie denn noch das Erreichen des zehnten Tabellenplatzes in der Regionalliga?

Natürlich stecken wir nicht den Kopf in den Sand. Wir bleiben da dran und versuchen es noch. Ein schöner Auswärtssieg als Beginn einer kleinen Serie, und schon ist wieder einiges offen. Wir haben in vielen Spielen gesehen, dass wir auf Augenhöhe mit dem Gegner stehen. Und dann wurden einfach immer wieder zu viele individuelle Fehler gemacht. Allein in Ahlen, als drei Riesenchancen nicht genutzt wurden, wäre vieles machbar gewesen. Auch in der vierten Liga werden es einige sehr schwer haben. Da nehme ich auch unseren Kapitän Patrick Moritz nicht aus. In jedem Fall müssen wir jedoch schon jetzt zweigleisig planen. Unsere guten Leute müssen wir halten, und damit sollte schnell begonnen werden.

Das Wochenende hält noch einmal ein volles Programm für Ihr Team bereit. Neben dem Landespokalspiel in Neuzelle steht auch der Super-Regio-Hallencup in Riesa auf dem Programm.

Dazu werden auch Spieler aus der Zweiten mit herangezogen. Ich werde unsere Mannschaft splitten. Roggentin, Moritz, Hartwig oder auch Vukadin werden beispielsweise mit mir nach Riesa fahren. Die andere Elf wird von Jens Härtel betreut.

Dann liegt eine lange Winterpause vor Ihnen, in denen Sie sicherlich viel Arbeit haben werden.

Ja, wir werden die fünfeinhalb Wochen intensiv nutzen. Wir fahren in die Türkei ins Trainingslager, werden dort ganz gezielt mannschaftstaktisch arbeiten und mehrere Testspiele absolvieren. Die Gegner stehen allerdings noch nicht genau fest.

Bleibt, Ihnen ein angenehmes Weihnachtsfest zu wünschen. Wo werden Sie es verbringen?

Weit weg von hier unter Palmen. Wir besuchen die Familie meiner Lebensgefährtin in Afrika, und darauf freue ich mich.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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