Sport: „Wir schaffen das“
Claudia Hoffmann startet am Samstag in die Saison und tritt in Rehlingen über 800 Meter an
Stand:
Eigentlich hatte Claudia Hoffmann den Saisonauftakt am kommenden Wochenende ein wenig anders geplant. Beim Jugend-Meeting wollte die für den SC Potsdam startende Leichtathletin in Jena über 800 Meter an den Start gehen und somit Fahrt für die im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation so wichtige Saison aufnehmen. Daraus wird nun nichts: Die Potsdamerin hat sich statt dessen beim Internationalen Leichtathletik-Sportfest in Rehlingen in die Starterlisten eingetragen. „In Jena haben auf der 800-Meter-Distanz einfach zu viele gute Läuferinnen abgesagt“, erklärt der Schützling von Coach Frank Möller. „Da wäre ich also ohne große Konkurrenz gelaufen. Und das ist ja dann auch nicht Sinn der Sache.“
In der Nähe von Saarbrücken hat die 25-Jährige da bessere Möglichkeiten und trifft auf Konkurrenz, mit der Vergleiche eine bessere Aussage über den derzeitigen Leistungsstand bringen. Nach Meinung der Potsdamerin geht sie in äußerst guter Form an die bevorstehenden Aufgaben. Vergessen sind die Nierenbeckenentzündung und die Rückenverletzung im Winter. Nicht zuletzt diese waren Schuld daran, dass sie einen Teil der Hallensaison absagen musste und sich lieber auf die anstehenden Trainingslager konzentrierte. „Das hat sich zuletzt ausgezahlt“, meint sie optimistisch.
In Flagstaff in den USA machte sie sich vorerst im März für dreieinhalb Wochen fit. In rund 2000 Meter Höhe wurden die Grundlagen für den Sommer gelegt, ausgiebiges Training mit niedriger Intensität sorgten in Arizona schnell für einen deutlichen Leistungssprung. Den stellte die Athletin anschließend auch im Trainingslager in Kienbaum unter Beweis, wo sie gemeinsam mit der 400-Meter-Staffel trainierte. Gemeinsam wurden unter anderem Tempoläufe absolviert. „Das war eine gute Vorbereitung, jetzt kann''s richtig losgehen", sagt Claudia Hoffmann, die vorerst jedoch noch die 800-Meter-Distanz in Angriff nehmen wird. Dem Auftakt in Rehlingen folgt am Dienstag in Königs Wusterhausen beim Meeting der zweite Einsatz. Ihre 400m-Paradedisziplin nimmt sie allerdings erst am 1. Juni beim Istaf in Berlin in Angriff. „Die Olympianorm liegt bei 51,00 Sekunden, und das ist äußerst knapp“, sagt Claudia Hoffmann. „Aber auch mein Trainer schätzt ein, dass ich in guter Form bin und es schaffen kann.“
Mit der Staffel hat die Athletin beim Europacup am 21. Juni in Frankreich die Chance, das Olympiaticket zu lösen. Normalerweise würde eine gute Zeit aus dem Vorjahr mit herangezogen. Da es an dieser jedoch wegen des fehlenden WM-Einsatzes mangelt, kommt es in Frankreich auf alles an. „Aber wir schaffen das“, sagt Claudia Hoffmann. „Nicht allein in Kienbaum haben wir gesehen, wie weit wir sind.“
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: