Landeshauptstadt: „Wir sehen nichts durch die rosa Brille“ Stefan H. Plath gründet Forum für Optimismus
Herr Plath, was haben Sie vor? Ich gründe morgen Abend hier in Potsdam das „Brandenburger Forum für Optimismus und Zukunft“.
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Herr Plath, was haben Sie vor? Ich gründe morgen Abend hier in Potsdam das „Brandenburger Forum für Optimismus und Zukunft“. Ein vielversprechender Name. Was verbirgt sich dahinter? Ja nun, ich habe, seitdem ich in Potsdam lebe, eine recht große Welle von Resignation und Hoffnungslosigkeit gespürt. Was natürlich einerseits mit den wirtschaftlichen Verhältnissen zu tun hat, aber auch vor dem Hintergrund vieler familiärer Dinge zu sehen ist. Wenn man so manchem in die Augen guckt, könnte man denken, den Leuten macht das Leben überhaupt keinen Spaß mehr. Das ist hier schlimmer als anderswo? Es macht sich hier für mich bemerkbarer, ob es schlimmer ist, weiß ich nicht. Aber das Phänomen ist natürlich nicht auf Potsdam begrenzt, es ist überhaupt derzeit die Stimmung in Deutschland von einem Pessismismus und einer Jammerei geprägt – dagegen muss man irgend etwas tun. Und deswegen habe ich mir überlegt, Menschen, die momentan in der Jammerphase sind, mit Menschen zusammen zu führen, die da auch mal drin waren, aber das Leben wieder angepackt haben, um ihre eigene Existenz und Zukunft mit dem richtigen Fundament zu versehen. Haben Sie selbst auch solche Erfahrungen gemacht? Ich bin in meinem Leben sehr oft auf die Nase gefallen und habe mich da durch mich selbst wieder herausgeholt. Wird es für die Einzelnen nicht eher schlimmer, wenn Sie Leute zusammenbringen die – sinnbildlich – eine tief graue Wolke mit sich herumtragen? Nein, schlimmer muss es nicht werden, aber es ist die Frage, welche Chancen haben die Leute sonst? Wenn sie sich nicht mit dem Problem beschäftigen und sich nicht mit Leuten umgeben, die sie vielleicht mit einigen Ratschlägen aus dem Jammertal herausholen können – da wird die Jammerei ja noch schlimmer! Wo ist denn bei Ihnen die Grenze zwischen guter Laune und Optimismus? Gute Laune hat mit Optimismus relativ wenig zu tun. Also kein Verein für Schenkelklopfer und Witzereißer? Nein, wir sehen auch nichts durch rosarote Brillen – das ist alles Quatsch aus der Motivationsszene. Optimismus ist keine Sache, die man eben so mal macht. Optimismus ist eine Lebenseinstellung. Und wer sich seine Lebenseinstellung richtig zu nutze macht, kann davon profitieren. Wann geht es los? Die Gründungsversammlung ist morgen um 19 Uhr im Hotel am Jägertor. Das Gespräch führte Jörg Isenhardt
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