Sport: „Wir sind einiges schuldig“
SV Babelsberg 03 kickt heute im Pokal-Halbfinale beim Ludwigsfelder FC II
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Rastislav Hodul wirkte gestern ein wenig in sich gekehrt. „Wir sind enttäuscht, aus unseren Chancen haben wir einfach zu wenig gemacht“, so der Trainer des SV Babelsberg 03. Vorbei die Euphorie, von der die Hinrunde der Oberliga-Saison noch geprägt war. Nach den letzten mehr als dürftigen Auftritten seiner Elf, die inzwischen acht Punkte hinter dem führenden MSV Neuruppin auf dem dritten Tabellenplatz steht, soll nun im Landespokal der Einzug ins Finale geschafft werden. Für das Endspiel am 31. Mai haben sich die Neuruppiner erwartungsgemäß schon qualifiziert.
Bevor das SVB-Team jedoch auf die Männer aus der Fontanestadt trifft, muss heute der Ludwigsfelder FC II im Halbfinale bezwungen werden. Um 18 Uhr ist Anstoß im Waldstadion, und die Babelsberger müssen sich auf einen unbequemen Gegner einstellen. „Wir haben viel geredet in der vergangenen Zeit, haben die Spiele ausgewertet und sehr viel gearbeitet“, so Hodul. „Jeder im Team weiß um die Wichtigkeit dieser Partie, und gerade deshalb sollte auch jeder sein Bestes geben. Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende bringen. Denn wir sind den Fans und auch uns einiges schuldig.“
Um heute den Einzug ins Finale klar zu machen, schonte Hodul einige Stammspieler beim letzten Spiel gegen den Berliner AK – wie etwa den einst für Ludwigsfelde spielenden Andreas Fricke – und gab jüngeren Kickern den Vorzug. In Ludwigsfelde werden jedoch nahezu alle wieder dabei sein – allein Bastian Zenk fehlt wegen der Gelb-Roten Karte, die er sich gegen den BAK eingefangen hatte.
In jedem Fall erwartet die Babelsberger kein einfacher Gegner. Die LFC-Reserve steht derzeit auf dem zweiten Platz der Landesliga Süd und hat den Aufstieg in die Verbandsliga als Saisonziel nach wie vor fest vor Augen. „Wir wissen natürlich, dass wir gegen Babelsberg der absolute Außenseiter sind“, sagt Trainer Olaf Wunderlich. „Aber im Pokal ist ja bekanntlich alles möglich.“ Um das Unmögliche möglich zu machen, wird er auch Unterstützung von der „Ersten“ in Anspruch nehmen. Das wurde im Vorfeld zwar nicht so deutlich, weil man sich mit der ersten Mannschaft vorrangig auf den Klassenerhalt konzentrieren will. Einige Spieler werden nun dennoch abgestellt – zu den einzelnen Einsätzen will sich Wunderlich jedoch nicht in die Karten schauen lassen.
Als Routinier in seinem Team gilt Sven Schmelzer, der einst für Bornim kickte, Pokalerfahrungen mit ins Spiel bringt und der natürlich die Babelsberger gut kennt. „Gegen den SVB will ich unbedingt gewinnen und mit meiner Mannschaft ins Endspiel kommen“, so der LFC-Libero. Und sein Trainer baut auf ihn. „Sven ist einer, der die Mannschaft mitreißt, der es versteht, das Team nach vorn zu peitschen.“ Olaf Wunderlich, dem der komplette Kader zur Verfügung steht, hofft zudem auch auf ein mental geschwächtes Babelsberger Team. „Es ist gerade eine große Unruhe und auch Unzufriedenheit bei den Babelsbergern zu spüren“, sagt er. „Und dies ist es genau, wo wir den Hebel ansetzen müssen.“
Der Austragungsort des Endspiels steht indes noch nicht fest. Sollte der LFC gewinnen, genießt er Heimrecht. Zwischen Babelsberg und Neuruppin als Oberligisten entscheidet das Los.
Henner Mallwitz
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