ATLAS: Wir sind gefragt
Juliane Wedemeyer findet, fürs Klima ist jeder persönlich verantwortlich
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Weniger Ofenwohnungen, ein neues Heizkraftwerk, das ohne den Klimakiller Kohle funktioniert. Potsdam produziert mittlerweile mehr als 1000 Tonnen umweltschädliches Kohlendioxid weniger als noch 1990. Tut die Stadt also genug für den Klimaschutz? Nein, tut sie nicht. Sie könnte zum Beispiel die Lampen im Rathaus mit Solarstrom betreiben, die Preise der Straßenbahntickets senken und die Fahrradwege besser ausbauen, damit mehr Potsdamer ihre Autos stehen lassen. Aber über die Verwaltung zu meckern, rettet das Klima nicht.
Dagegen hilft es, das Auto tatsächlich stehen zu lassen, das Heim mit Energiesparlampen zu beleuchten oder das Fernsehkabel abends aus der Steckdose zu ziehen, weil die meisten Geräte auch im abgeschalteten Zustand Strom verbrauchen. Es hilft, nicht jedes Mal per Flugzeug in den Urlaub zu reisen und keine Rindersteaks aus Argentinien zu kaufen, weil diese erst eingeflogen werden mussten. Und es hilft, wenn die Häuser in den neuen Siedlungen mit energiesparender Erdwärme geheizt werden. Wir persönlich müssen etwas tun, denn wir persönlich sind es auch, die die Umwelt verschmutzen – Tag für Tag: beim Einkaufen, beim Fernsehen, auf dem Weg zur Arbeit. Über drei Tonnen CO2 produziert jeder Potsdamer jährlich – zu viel.
Juliane Wedemeyer
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