zum Hauptinhalt
Ständig am Umbauen. Wiesbadens Trainer Gino Lettieri plagen schon seit Saisonbeginn arge Personalsorgen. Wegen denen hat seine Mannschaft noch nicht zur gewünschten Stabilität gefunden.

© Jan Kuppert

Sport: „Wir sind kein Top-Favorit“

Trainer Gino Lettieri will mit dem SV Wehen Wiesbaden einen Punkt aus Babelsberg entführen

Stand:

Herr Lettieri, der SV Wehen Wiesbaden muss am Samstag beim SV Babelsberg 03 antreten. In der vergangenen Saison gab es an gleicher Stelle ein 0:0. Wären Sie diesmal mit einem Punkt zufrieden?

Spiele in Babelsberg sind nie leicht. Das ist eine starke Truppe, die nie zu unterschätzen ist. Ein Punktgewinn wäre da also eine sehr gute Sache. Alles, was wir von dort mitnehmen können, wäre ein Gewinn.

Vor Saisonbeginn wurde Ihr Verein von den Trainern der anderen Mannschaften als Aufstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Derzeit stehen Sie auf dem 12. Platz. Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Wenn ich darüber reden soll, würde das eine Stunde dauern. Aber wir sind zu Saisonbeginn von unserer eigenen Situation ausgegangen, haben uns im Verein zusammengesetzt und waren uns klar darüber, dass der Aufstieg erst einmal kein Thema ist. Viele gute Spieler haben wir verloren, wir mussten das Team umstellen. Kurz vor Trainingsauftakt haben wir dann mit Daniel Brosinski eine weitere Top-Stütze verloren, und deshalb sind wir auch kein Top-Favorit. Mit dem Saisonverlauf bin ich indes nicht gänzlich zufrieden. Fünf Punkte mehr wären schön, aber wir haben eben nach wie vor auch mit großem Verletzungspech zu kämpfen.

Mit Saisonbeginn trennten Sie sich von zwölf Spielern – nahezu ebenso viele neue kamen ins Boot. Wie ist bis jetzt das Zusammenwachsen der Truppe gelungen?

Elf Stammspieler sind uns zwar geblieben und wie gesagt kamen viele neue ins Boot. Das Zusammenwachsen ist ehrlich gesagt noch nicht ganz gelungen, weil wir auch nicht die gewünschten Möglichkeiten hatten. Durch unser Verletzungspech musste die Mannschaft immer wieder umgestellt werden und das wirkt sich auf den Prozess des Zusammenwachsens nicht sehr förderlich aus.

Zuletzt gab es eine Niederlage gegen Oberhausen, dann eine Nullnummer daheim gegen den Tabellenvorletzten Jena. Ist die Mannschaft da ein wenig niedergeschlagen oder ist gerade deshalb ein Aufbäumen am Babelsberger Park zu erwarten?

Wir sind natürlich immer guter Dinge. Aber es ist zurzeit eben nicht leicht. In Oberhausen beispielsweise stieg Nils- Ole Book aus dem Mannschaftsbus, musste sich übergeben und lag zwei Tage lang krank im Hotel. Also wieder eine Umstellung. Gegen Jena mussten wir abermals umstellen und bekamen somit nicht die gewünschte Stabilität hinein.

Sie kennen die Mannschaft um Trainer Dietmar Demuth bereits aus der vergangenen Saison – wie schätzen Sie Nulldrei ein?

Das ist eine sehr kompakte Truppe, die sehr gut steht. Und wenn die Jungs genügend Selbstbewusstsein getankt haben, können sie auch locker vier, fünf Spiele in Folge gewinnen. Das haben sie ja auch schon bewiesen.

Am Samstag wird es in Babelsberg auch ein Wiedersehen mit Dominik Stroh-Engel geben, der einst von Wiesbaden zum SVB kam. Hier hat er sich inzswischen zum Stammspieler entwickelt. Was sagen Sie als sein ehemaliger Trainer zu seiner Entwicklung?

Dominik war bei uns auch Stammspieler. Wir mussten uns aber von zwei Stürmern trennen, weil unser Kader mit sechs Angreifern zu groß war. Dominik war damals der einzige, bei dem es Anfragen anderer Vereine gab. Da war das also ein logischer Schritt. Und sicherlich macht er in Babelsberg einen guten Job.

Sie haben kürzlich den Finnen Jonne Hjelm als Stürmer verpflichtet. Hat er bis jetzt die Erwartungen erfüllt?

Der Junge hat ohne Frage Potenzial und macht einen körperlich guten Eindruck. Aber er kam eben nahezu unvorbereitet inmitten der Saison zu uns und hat erst ein Spiel absolviert. Eine Bindung zur Mannschaft konnte er natürlich noch nicht aufbauen.

Mit bislang fünf Treffern ist Steffen Wohlfahrt Ihr bester Torschütze. Wird er am Samstag antreten können?

Wenn er fit ist, ganz sicher. Aber das steht noch nicht fest, weil er angeschlagen ist.

Können Sie ansonsten mit der vollen Kapelle anreisen können oder gibt es personelle Probleme?

Wir haben eine ganze Reihe verletzter Spieler, werden in Babelsberg aber dennoch alles geben.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })