zum Hauptinhalt

Sport: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen“

Manfred Komor, Trainer des Kreisklassen-Spitzenreiters Teltower FV II: Besser als manche „Experten“ kann man eine Mannschaft nicht motivieren

Stand:

Manfred Komor, Trainer des Kreisklassen-Spitzenreiters Teltower FV II: Besser als manche „Experten“ kann man eine Mannschaft nicht motivieren Anfang März beginnt auch auf Kreisebene wieder der Fußball-Punktspielbetrieb. Bei den Vereinen laufen dazu die letzten Vorbereitungen. Überraschungsmannschaft der 1. Kreisklasse war bislang Aufsteiger Teltower FV II, der auf Platz 1 überwinterte. Trainer des Spitzenreiters ist Manfred Komor, der die Mannschaft nunmehr in der dritten Saison betreut. Der Teltower FV II steht als Aufsteiger auf Platz der 1. Kreisklasse. Hätten Sie als Trainer vor der Saison damit gerechnet? Wir hatten das Ziel, in dieser Saison 35 Punkte zu holen. Da nach der ersten Halbserie schon 33 auf dem Konto sind, dürfte der Klassenerhalt sicher sein. Jetzt versuchen wir, bis zum Schluss um den Aufstieg mitzuspielen. Worin liegt denn das Erfolgsrezept? Welche Stärken hat der momentane Spitzenreiter? Wir haben einen großen, sehr ausgeglichenen Kader mit mehr als 20 Spielern. Das dürfte der größte Vorteil gegenüber den meisten anderen Mannschaften sein. Dazu kommen zum Beispiel mit Thomas Giesa, Mirsad Stollaj und Timo Grau herausragende Einzelspieler. Außerdem steht die Abwehr ganz gut, wobei Mario Räßler als Abräumer im defensiven Mittelfeld sehr wichtig ist. Und die Euphorie nach den ersten sechs Spielen hat uns wohl auch weitergetragen. Manche „Experten“ meinen, es sei Zufall und ein Zeichen des schwachen Niveaus der 1. Kreisklasse, dass der TFV II so weit oben steht. Außerdem müsse man doch nur Euren „Wunderstürmer“ Stollaj ausschalten. Wie sehen Sie das? Ein Dank geht an die „Experten“ aus dem Internet. Besser kann man eine Mannschaft nicht motivieren! Wer von 13 Spieltagen neunmal Tabellenführer ist und mit sieben Punkten auf den Zweiten und neun Punkten auf Rang drei Vorsprung Herbstmeister wird, steht nun wirklich „zu Unrecht“ vorn. Also Ihr „Experten“: Gebt weiterhin Eure „Fachkommentare“ im Internet ab. Vielleicht lädt Euch ja der TFV II dann zur Abschlussfeier des „unverdienten“ Aufsteigers ein! Ihr müsstet Euch nur mal mit Eurem richtigen Namen melden. Im Ernst: Dass die 1. Kreisklasse ein schwaches Niveau haben soll, liegt vielleicht auch an der Stärke des jetzigen Tabellenführers. Zwölf Mannschaften haben versucht, Stollaj auszuschalten. Es gelang kaum einer und wenn, dann sprangen andere wie Crone, Grau und Giesa in die Bresche. Trotz allem: Sicherlich gibt es auch Schwächen. Was gilt es zu verbessern? Wir sind spielerisch noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Das Defensivverhalten einiger Spieler muss besser werden. Außerdem haben wir aus Standards, also aus Eckbällen und Freistößen, praktisch kaum Zählbares gemacht. Unzufrieden bin ich auch mit der laschen Einstellung einiger Spieler beim Training. Vielleicht gelingt es uns aber diesmal ja, endlich zwei gute Halbserien zu spielen. In der Saison 2001/02 hatten wir einen Hänger in der ersten Halbserie, als wir dort den Staffelsieg verspielten. Und in der letzten Saison hatten wir von November bis März einen Hänger. Ein Wort zu den Zugängen, die zum Kader der letztjährigen Aufstiegself im vergangenen Sommer hinzukamen. Wie ist die Integration gelaufen? Positiv. Über Spieler wie Rupnow und Herkner muss man nicht viel sagen. Sie haben sich nahtlos eingefügt, sind absolut zuverlässig. Ich kann sie von Anfang an oder als Wechsler bringen. Puhl ist eine Verstärkung und hat es in der ersten Halbserie sogar zum Stammspieler gebracht. Und auch Rabisch ist sehr wertvoll, wenn er auch noch nicht Stammspieler ist. Er müsste sich vielleicht noch etwas mehr einbringen. Nun hat Ihree Mannschaft einen großen Kader von weit über zwanzig Spielern. Das schafft doch sicherlich auch Unruhe und sorgt bei manchem für Verdruß. Dazu kann ich nur eins sagen: Erfolg schweißt zusammen! Warten wir ab, wie sich die gesamte Mannschaft bei Niederlagen verhält. Mit Co-Trainer und Mannschaftsleiter hat die Teltower Zweite etwas, was es bei anderen Mannschaften der Kreisklasse nicht unbedingt gibt, oder?. Frank Haberland hat als Co-Trainer mein vollstes Vertrauen. Da ich mehr emotional bin, passt er als mehr ruhiger Typ, der zudem oft zwischen Mannschaft und mir vermittelt. Auch Klaus Tag macht als Mannschaftsleiter beispielsweise bei der Betreuung des Schiedsrichters einen guten Job. Immerhin opfert er als Nichtvereinsmitglied seine Freizeit. Wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit den anderen Mannschaften des Vereins aus? Soweit es möglich ist, erhalten wir in diesem Jahr von unserer ersten Mannschaft, der Ü 33 und sogar der Ü 40 sehr viel Unterstützung. Bestes Beispiel ist die Hallenbestenermittlung im Dezember, als Dietmar Burkart von der Ü 33 und Jörg Radeck von der Ü 40 aushalfen. Außerdem spielten ja schon Mittag, Till, Lötsch, Anschütz und Schwarting aus der Ersten in dieser Serie bei uns. Werfen wir nun einen Blick voraus. Wer Herbstmeister ist, der will sicherlich auch am Ende aufsteigen – oder? Sicherlich, aber wir sollten die Erwartungen herunterschrauben. Vor uns stehen noch 13 Spiele, die mit Sicherheit schwerer werden als die Hinrunde. Da haben wir zehnmal gewonnen und dreimal unentschieden gespielt. So wird es nicht weitergehen. Wie heißt es so schön: Zum Schluss wird abgerechnet. Am 12. Juni werden wir sehen, was herausgekommen ist. Wie schätzen Sie die Konkurrenz ein? Ich gehe mal davon aus, dass noch fünf, sechs Mannschaften um die beiden Aufstiegsplätze spielen werden. Neben dem TFV II auch Töplitz, RSV Eintracht, Kickers, Dallgow und Kienberg. Was tut die Mannschaft noch bis zum Rückrundenstart? Wir trainieren jetzt in der Vorbereitung drei- bis viermal pro Woche.Am 25. Februar spielen wir gegen unsere Ü 33. Eventuell kommt noch ein Spiel gegen die eigene A-Junioren zustande. Am 7. März wird es dann in Groß Glienicke wieder ernst. Welche Veränderungen hat es im Kader des Herbstmeisters in der Winterpause gegeben? Marcus Bertelmann und Sebastian Mackowiak stehen mir für den Angriff endlich wieder zur Verfügung. Außerdem kam Sascha Malyszczyk aus Großbeeren zurück. Er ist ja sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar. Insgesamt haben wir jetzt mehr Optionen für das Offensivspiel. Abschließend noch die Frage: Gibt es schon Überlegungen, wie es in der nächsten Saison mit dem TFV II weitergehen kann? Warten wir doch erst einmal die nächsten zweieinhalb Monate ab. Zum Schluss möchte ich aber noch etwas anderes loswerden: Ich wünsche der Ü 40 des TFV viel Erfolg im Kampf um die Kreismeisterschaft, der ersten Mannschaft endlich den Staffelsieg und der Ü 33 sowie uns eine vernünftige zweite Halbserie. Das Interview führte Hans Jirschik

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })