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Landeshauptstadt: „Wir sind räumlich an der Grenze“

Zehn Jahre „Independent Living“ / Erweiterung geplant

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Am Stern - 1000 Potsdamer Kinder betreut die Trägergesellschaft „Independent Living“ in Kindergärten, Horten und Krippen. Doch die vorhandenen Plätze reichen nicht. „Wir sind räumlich an der Grenze“, sagt Geschäftsführerin Irene Seidel. Der Bedarf für die Kinderbetreuung steige weiter an, daher suche der Träger Möglichkeiten zur Erweiterung.

Seidel zog gestern im Firmensitz der Gesellschaft im Gebäude der Sternkirche eine positive Bilanz der zehnjährigen Arbeit. Angefangen hatte es 1999 mit der Kita „Storchennest“ in der Günther-Simon-Straße, deren Leiterin Seidel heute noch ist. „Alle städtischen Kindergärten waren damals auf der Suche nach freien Trägern“ berichtet sie. Ihre Wahl fiel auf den Berliner Verein „Independent Living“, der am besten zu den Vorstellungen der Mitarbeiterinnen passte. „Dieser Träger hat die früheren Leistungen nicht infrage gestellt“, bemerkt Seidel. „Unabhängig leben“ – dieses Motto bestimmte fortan sowohl die Organisation des Kindergartens als auch die Betreuung. „Wir mussten unser Bild vom Kind neu überdenken“, sagt die Erzieherin und erläutert: „Die Kinder sollen selbst Akteure ihrer Entwicklung sein, das heißt selbst entdecken und auch Fehler machen.“

Bald kamen weitere Einrichtungen hinzu: Kita „Kirchsteigfeld“, „Froschkönig“ im Wall am Kiez, der Hort „Feldmäuse“ und die Kita „Baumschule“ nahe dem Schloss Charlottenhof. Die „Baumschule“ soll wegen schlechten Bauzustandes in absehbarer Zeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. In der Zwischenzeit ist der Umzug in ein Übergangsdomizil in der Haeckelstraße geplant. Während der Bauphase müsse die Zahl der betreuten Kinder von derzeit 250 auf 170 reduziert werden.

Weitere Umbauten sind in Kürze für die Kitas „Storchennest“ und „Froschkönig“ vorgesehen.

Mit der Übernahme des Clubs 18 in der Pietschkerstraße 50 hat Independent Living, seit 2004 selbstständige Gesellschaft der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen in Potsdam, das Tätigkeitsfeld erweitert. Darüber hinaus wandelte sich der vormals reine Jugendclub. „Nach wie vor dominiert die offene Jugendarbeit, aber es kommen Angebote für den gesamten Sozialraum hinzu“, erläutert Clubleiter Lutz Küken. Der Club steht nach seinem Umbau aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ in den Jahren 2004 bis 2006 allen Altersgruppen offen. Die Volkssolidarität nutze die Einrichtung, es gebe ein Seniorencafé sowie Computerkurse für die ältere Generation. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Kinder- und Jugendberatung, wozu unter anderem Gespräche und Einzelfallhilfe gehören. Wie Küken erläutert, könne „Independent Living“ sein Aufgabenspektrum in Potsdam durchaus erweitern. „Wenn es Ausschreibungen gibt, werden wir uns beteiligen.“ Günter Schenke

Günter Schenke

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