Sport: „Wir sind sicher schon ein bisschen verwöhnt“
Peter Langbehn: Die Potsdamer Ruder-Gesellschaft hat allen Grund, am Freitag eine erfolgreiche Saison zu feiern
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Peter Langbehn: Die Potsdamer Ruder-Gesellschaft hat allen Grund, am Freitag eine erfolgreiche Saison zu feiern Am Freitagabend gibt die Potdamer Ruder-Gesellschaft im Seekrug ihren traditionellen Weltmeisterschafts-Empfang. Gibt es denn in diesem Jahr etwas zu feiern? Natürlich. Wir sind jetzt seit zwölf Jahren erfolgreichster deutscher Ruderverein und haben wieder alle drei möglichen Pokale gewonnen: zum 13. Mal in Folge den Deutschen Jugendpokal, zum zehnten Mal in Folge den Peter-Velten-Preis und auch zum zehnten Mal den Oskar-Ruperti-Preis als erfolgreichster Verein bei den Deutschen Junioren- und U23-Meisterschaften sowie beim Deutschen Meisterschaftsrudern. Das ist doch etwas! Außerdem hatten wir 16 Sportlerinnen und Sportler in den Nationalmannschaften. Wobei aber nicht alle Wünsche aufgingen, speziell auch nicht im Elitebereich. Sicher, aber wir wollen nicht vergessen, dass unsere A-Seniorinnen mit je einer Silber- und Bronzemedaille von den Weltmeisterschaften aus Mailand heimgekehrt sind. Und die B-Senioren kamen mit einmal Silber sowie je einem 4. und 7. Platz von ihren WM nach Hause, was auch so schlecht nicht ist. Wenn ich die Junioren einmal außen vor lasse, war die Saison 2003 erfolgreich. Sicher wäre es schön gewesen, wenn wir einen Titel hätten, aber das war in diesem Jahr nicht so. Wir sind in dieser Hinsicht sicher schon ein bisschen verwöhnt, denn bisher gab es in allen Jahren immer Gold – in diesem Jahr nun erstmalig nicht. Aber ich glaube, dass dies eine ausgesprochene Motivation für alle Athletinnen und Athleten ist, insbesondere auch für unsere Junioren, die im nächsten Jahr erst recht angreifen werden. Wie geht es denn Potsdams Ruder-Junioren, die in diesem Sommer durch eine Salmonellenvergiftung in Griechenland um ihre JWM- Chancen kamen? Gesundheitlich geht es ihnen wieder gut, und inzwischen haben sie sicher auch schon die Enttäuschung weggesteckt. Zwei von ihnen – Stephanie Schiller und Sven Modler – sind im nächsten Jahr noch Junioren und haben erneut die Chance zu Junioren-Weltmeisterschaften, die anderen sechs werden nun bei den B-Senioren angreifen. Konnte die PRG die jungen Aktiven trösten? Wir können natürlich den Start bei einer Weltmeisterschaft ebenso wenig kompensieren wie eine Medaille oder andere gute Platzierung. Aber wir sollten nicht vergessen, dass das alles Deutsche Meister sind, die sich bei den Deutschen Jugendmeisterschaften durchsetzten. Und wir werden sie alle anlässlich unserer vereinsinternen Siegesfeier im November auch entsprechend ehren. Was erwartet denn der PRG-Chef von der bevorstehenden Olympia-Saison 2004? Ich denke, wir können optimistisch sein, ohne in Euphorie zu verfallen. Wir wissen, dass die internationale Spitze gewachsen ist. Aber die Voraussetzung dafür, dass unsere Frauen in der nächsten Saison wieder angreifen werden, sind gut. Wir werden hier in Potsdam gemeinsam alles Nötige tun, um Athen zu einem Erfolg werden zu lassen. Gibt es auch schon Lichtblicke bei den Männern, die in den letzten Jahren national nur zweite oder dritte Wahl waren? Wir haben hier B-Senioren und wissen, dass es von der U23 ein langer Weg in die internationale Spitze ist. Aber im Großen und Ganzen können wir mit der Entwicklung unserer jungen Männer bisher zufrieden sein. Das Interviev führte Michael Meyer
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