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Sport: „Wir warten jetzt das Gutachten ab“

Potsdams Schwimm-Trainer Jörg Hoffmann über die bevorstehenden Kurzbahn-Meisterschaften, seine Zusammenarbeit mit Norbert Warnatzsch und die drohende Schließung der Luftschiffhafen-Halle

Stand:

Herr Hoffmann, mit welchen Erwartungen fahren Sie zu den am Donnerstag beginnenden Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften der Schwimmer?

Wir nehmen die Meisterschaften als interessanten Wettkampf mit, die Kurzbahn ist aber wie in jedem Jahr kein Indikator für gut oder schlecht – der eine kann’s, der andere nicht. Wir wollen sehen, ob die Schwimmer ihre Entwicklungstendenzen bestätigen, und hoffen, dass sich der eine oder andere für die Kurzbahn-EM qualifizieren kann.

Welche Schwimmer des Potsdamer Bundesstützpunktes haben die größten Chancen in der Wuppertaler Schwimmoper?

Christian Diener und Felix Wolf könnten ganz vorn dabei sein, vielleicht auch Tim-Thorben Suck und mit ganz viel Glück Carl-Louis Schwarz. Da sie alle über die gleichen Rückenstrecken starten, muss man abwarten, wie sie sich durchsetzen.

Was ist mit Potsdams bestem Schwimmer Yannick Lebherz?

Yannick schwimmt nur die 100 und 200 Meter Freistil – und das aus dem vollen Training heraus. Er konnte wegen eines Infekts zwei Wochen gar nichts machen und ist erst seit einer Woche wieder im Training.

Neben den Titeln geht es jetzt wie erwähnt auch um die Tickets zu den Kurzbahn-Europameisterschaften. Hat Lebherz demnach keine Chance auf die Wettkämpfe Mitte Dezember im dänischen Herning?

Ob er zu diesen EM fährt, muss der Bundestrainer entscheiden, denn Yannick soll auch beim Duel in the Pool – einem Kurzbahn-Wettkampf kurz vor Weihnachten in Glasgow – schwimmen. Er ist für die Europa-Auswahl nominiert, die dann gegen eine US-Auswahl antreten wird. Dort hat Yannick einen Wettkampf, jetzt soll er lieber trainieren.

Mit wie vielen Schwimmern wird der Potsdamer Stützpunkt in Wuppertal am Start sein?

Mit 14 Schwimmern von den Großen bis runter zu den 14-Jährigen.

Der Kurzbahn-Weltcup ist in diesem Jahr ohne Potsdamer Beteiligung über die Bühne gegangen.

In diesem Jahr hat es nicht gepasst. Vielleicht versuchen wir im nächsten Jahr wieder teilzunehmen.

Sie haben daheim im Luftschiffhafen seit Kurzem Norbert Warnatzsch – der Schwimmerinnen wie Franziska van Almsick und Britta Steffen zu internationalen Meriten führte – als erfahrenen Coach an Ihrer Seite. Wie sieht denn die Arbeitsteilung zwischen Ihnen aus? Wer ist der Chef?

Offiziell bin ich hier so was wie der Chef, aber wir begegnen uns beide auf Augenhöhe, denn es soll ja ein Austausch unserer Erfahrungen sein. Und so funktioniert es auch, alles andere würde keinen Sinn machen. Wir betreuen beide gemeinsam alle Schwimmer unserer Trainingsgruppe und können jetzt individueller mit ihnen arbeiten, denn mit vier Augen sieht man mehr. So kann man effizienter trainieren.

Ihr Training kann in den kommenden Monaten gefährdet sein. Die Leichtathletik- und die Schwimmhalle im Luftschiffhafen, heißt es, müssen wegen zu geringer Tragfähigkeit der Dächer bei Schneefall geschlossen werden. Was sagen Sie dazu?

Wir warten jetzt das Gutachten ab, das im Dezember kommen soll. Dann werden wir endgültig sehen, welche Auswirkungen das auf unseren Trainingsbetrieb hat. Wir werden die Zeit bis dahin nutzen, um eine Alternativvariante vorzuschlagen, die dann hoffentlich auch umgesetzt wird. Die letzte Sanierung unserer Halle hatte schon große Auswirkungen auf das Training. Nun muss man sehen, wie lange die jetzt nötigen Arbeiten dauern werden. Kann ja sein, dass die Halle zwei Jahre lang zu sein wird. Vielleicht aber wird alles in vier Wochen geschafft. Dann könnte man sicher einiges abfangen.

Das Interview führte Michael Meyer.

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