Landeshauptstadt: „Wir werden kämpfen“
Espengrund-Gymnasium wehrt sich gegen Schließungsgerüchte
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Espengrund-Gymnasium wehrt sich gegen Schließungsgerüchte Babelsberg. Sind es gezielte Indiskretionen, die seit einigen Wochen vermehrt gestreut werden über eine mögliche Schließung des Espengrund-Gymnasiums? Das Kollegium, die Schulleitung, Schülerschaft und Eltern jedenfalls sind alarmiert, dass es in der Potsdamer Verwaltung Überlegungen gibt, das einzige Babelsberger Gymnasium zu schließen. Hintergrund sind die rückläufigen Schülerzahlen, die nach den Grundschulen nun auch die weiterführenden Bildungseinrichtungen betreffen. Nahrung wird dem Gerücht gegeben, dass die, durch den in Ruhestand gegangenen Schulleiter Wolfgang Puschmann frei gewordene Stelle nicht neu ausgeschrieben wurde. Bei einer gestrigen Diskussion mit den CDU-Politikern Wieland Niekisch und CDU-Ortsgruppenvorsitzenden Götz Friedrich bekräftigten nicht nur die Christdemokraten, sich für den Erhalt des Gymnasiums einzusetzen. „In unserem Kommunalwahlprogramm zur steht, dass in jeden der fünf Stadtteile – aufgeteilt nach den Wahlgebieten – ein Gymnasium hingehört“, erklärte Niekisch. Auch SPD-Stadtverordnete Monika Keilholz bekräftigte ihr Engagement für die Schule: „Es ist jetzt wichtig, parteiübergreifend zusammenzukommen.“ Sie wolle in der nächsten Woche eine Runde initiieren mit Jugend- und Bildungspolitikern der Stadt und der Fachbeigeordneten Gabriele Fischer, um nach Lösungen zu suchen. Derweil wollen auch Lehrer, Schüler und Eltern nicht untätig sein. „Wir werden kämpfen“, erklärte Gudrun Szyslo stellvertretend für die Lehrerschaft. „Seit zwei Jahren werden Gerüchte gestreut. Eltern erzählen, dass ihnen geraten wurde, ihre Kinder an andere Schulen anzumelden, weil das Gymnasium sowieso schließen würde.“ Die daraus resultierenden geringen Bewerbungszahlen würden dann als Kriterium genommen, dass die Schule nicht beliebt sei und deshalb geschlossen werde. Elternsprecher Günther Fuchs kündigte an, in der nächsten Woche mit Eltern das weitere Vorgehen zu beraten. „Der Frust ist groß, geharnischter Protest wird kommen“, kündigte er an. Reaktionen vom Schulverwaltungsamt sind noch nicht gekommen. Amtsleiter Karl Ofcsarik lehnte bisher sämtliche Gesprächsangebote mit der Begründung ab, die „Denkmodelle“ für einen zukünftigen Schulentwicklungsplan seien noch nicht offiziell vom Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) freigegeben. Doch Ex-Schulleiter Puschmann erinnerte sich an frühere Gespräche mit allen Gymnasialschulleitern und dem Amt, in denen der Konsens gefunden wurde, die Klassenzügigkeit schrittweise zu verringern, aber kein Gymnasium zu schließen. „Ich werde alle meine Möglichkeiten ausschöpfen, für den Erhalt zu kämpfen.“
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