Sport: „Wir wollen an die Fleischtöpfe“
FFC-Trainer Bernd Schröder zum Potsdamer Turnier und Turbines Chancen
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FFC-Trainer Bernd Schröder zum Potsdamer Turnier und Turbines Chancen Mit den Spielen Torres Terra Sarda FC – KS AZS Wroclaw (16 Uhr) und FFC Turbine Potsdam – Montpellier HSC (19 Uhr) beginnt heute im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion das UEFA-Cup- Qualifikationsturnier der Gruppe B3, in dem bis Sonnabend insgesamt sechs Partien auf dem Programm stehen. Bernd Schröder, was bedeutet Potsdams erster UEFA-Cup-Auftritt für Sie als Turbine-Trainer persönlich? Für mich geht damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung, zumal wir zu Hause spielen. Aber die Erwartungen nicht nur von uns selbst, sondern auch von der breiten Öffentlichkeit sind natürlich hoch. Wenn wir ein gutes Turnier spielen und auch organisatorisch alles klappt, können wir für unseren Verein, die Stadt und die gesamte Region internationale Werbung machen. Welche Erwartungen haben Sie an diese UEFA-Cup-Runde? Als fest stand, dass wir diese Runde ausrichten dürfen, waren wir hocherfreut. Wenn ich nach der Rückkehr unserer Spielerinnen von den Olympischen Spielen aus Athen den derzeitigen Zustand unserer Mannschaft sehe, müssen wir allerdings davon ausgehen, dass es viel Kraft und Energie bedarf, dem Erwartungsdruck stand zu halten und unser Ziel zu erreichen. Wie sieht Potsdams Ziel aus? Wir wollen auf jeden Fall die nächste Runde erreichen, nach Möglichkeit als Staffelsieger, um nicht von vornherein auf Mannschaften zu treffen, die stärker als wir einzuschätzen sind. Wir wollen an die wirklichen Fleischtöpfe heran. Die gibt es ab dem Viertelfinale in den K.o.-Runden. Wie schwer wird dabei der Heimvorteil wiegen? Von dem wollen wir natürlich profitieren. Wenn wir auswärts gespielt hätten, wäre es durch die ganzen damit verbundenen Strapazen für uns noch schwerer geworden. Einschließlich unseres Bundesligaspieles am gestrigen Sonntag in Rheine haben wir in sieben Tagen vier Spiele auf hohem Niveau zu bewältigen. Und da muss man den Heimvorteil nutzen, um das Ganze zu kompensieren. Wie sind die Gegner einzuschätzen? Ich denke, dass Montpellier der stärkste Gegner ist. Die Italienerinnen und Polinnen schätze ich in etwa gleichstark ein, vielleicht mit einigen Zusatzpunkten für Sarda. Aber solche Turniere wie jetzt hier haben Pokalcharakter. Da kann mitunter das eine oder andere anders laufen, als man es sich vorstellt Wie sieht es personell bei Turbine aus? Kann Mannschaftskapitän Ariane Hingst, die sich am Sonntag in Rheine verletzte, am Dienstag wieder mitspielen? Hingst hat eine starke Prellung im Oberschenkel, sprich einen Pferdekuss. Wir müssen bis Dienstag mit einer Entscheidung warten. Aber ich hoffe, dass sie spielen kann. Sonst würde unsere Mannschaft, die noch nicht eingespielt ist, einige Probleme bekommen. Wie kann Ihr Verein die Organisierung eines solch großes UEFA-Cup-Turnier wie jetzt stemmen? Das geht eigentlich nur mit einem Riesenstab an Mitarbeitern, den wir aber nicht haben. Wir müssen auf drei, vier bewährte, dem Frauenfußball schon seit Jahren verbundenen Ehrenamtliche bauen, gemeinsam mit einer Anzahl weiterer operativ einsetzbarer Helfer. Wie groß ist der Etat, den man für ein solches Turnier benötigt? Der dürfte über 50 000 Euro betragen. Muss Turbine das alles allein aufbringen? Nein, es gibt von der UEFA Zuschüsse, so dass – wenn alles gut läuft – für uns am Ende alles Plus-Minus-Null ausgehen könnte. Das hängt auch von den Zuschauerzahlen ab. Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie? Wir hoffen auf durchschnittlich 1500 an jedem der drei Spieltage. Das Interview führte Michael Meyer
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