Sport: „Wir wollen auch Erstligisten sein“
Die Schwimmer des Potsdamer SV kämpfen heute in Berlin und eine Woche später in Hildesheim um den Aufstieg
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Yannick Lebherz ist sich sicher: „Diesmal schaffen wir den Aufstieg“, sagt der Schwimmer des Potsdamer SV im OSC, der am heutigen Samstag mit der Mannschaft seines Vereins die Grundlage für den Sprung in die 1. Schwimm-Bundesliga legen will. Beim Hinkampf der 2. Liga Nord auf der Kurzbahn des Forumbads in Berlin-Spandau wollen die Potsdamer im Wettkampf gegen elf weitere Mannschaften mit guten Zeiten viele Punkte sammeln, um am kommenden Wochenende im Rückkampf in Hildesheim zu den nur zwei Aufsteigern unter insgesamt 36 Teams zu gehören, die sich in drei Staffeln ein Fernduell liefern. Die auf insgesamt 16 Strecken geschwommenen Zeiten werden anhand einer Tausend-Punkte-Tabelle in Zähler umgerechnet und pro Mannschaft addiert, die Punkte aus der Hinrunde werden mit in die Rückrunde genommen.
„Wir dürfen uns also schon jetzt keinen Ausrutscher leisten, um kein böses Erwachen zu erleben“, mahnt Yannick Lebherz, der als stärkster Potsdamer heute die 200 und 400 Meter Lagen, 200 und 400 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling schwimmt. „Fünf Strecken an einem Tag sind schon etwas Besonderes. Trotzdem will ich meiner Mannschaft mit guten Zeiten helfen.“ Im Februar 2012 hatte der Potsdamer SV als drittbestes Team den Aufstieg in die 1. Liga um ganze 36 Punkte verpasst. Damals schwamm allerdings Lebherz noch für Darmstadt; erst nach den Liga-Wettkämpfen wechselte er zum PSV.
Jörg Hoffmann, der Potsdams stärkste Schwimmer im Luftschiffhafen trainiert, glaubt an den Aufstieg der Männer. „Aus dem vollen Training heraus ist das schon eine große Herausforderung, die aber zu packen ist“, erklärt der Coach, der am kommenden Dienstag 43 Jahre jung wird und der in den 90er Jahren selbst noch als Aktiver mit dem Potsdamer Team in der 1. Liga schwamm, ehe es in der Versenkung verschwand. „Im Jahr 2009 haben wir wieder in der Landesliga begonnen, und dann sind wir bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften direkt in die Zweite Liga aufgestiegen“, erinnert sich Felix Wolf, der gemeinsam mit Yannick Lebherz Teamkapitän ist. „Dort sind wir zwei Jahre im Mittelfeld geschwommen, ehe uns im vergangenen Jahr fast der Aufstieg gelungen wäre. Jetzt wollen wir es aber packen.“ Wolf ist neben Lebherz der einzige Potsdamer, der die fünf Starts absolviert, die pro Schwimmer erlaubt sind. „Wenn nicht kurzfristig noch jemand ausfällt, schwimme ich in Berlin die 50, 100 und 200 Meter Rücken, die 200 Meter Lagen und die 200 Meter Schmetterling“, erklärt der 24-Jährige. „Mit Yannick haben wir nun ja eine exzellente Verstärkung, und auch Carl-Louis Schwarz, Tim-Torben Suck und Maximilian Bock haben sich im Verlauf des letzten Jahres stark verbessert gezeigt.“ Felix Wolf erklärt auch, warum der Potsdamer SV den Bock jetzt unbedingt umstoßen will. „Die Bundesliga ist für uns Schwimmer der einzige Wettkampf, bei dem wir uns mit anderen Mannschaften messen können. Und wir wollen auch Erstligisten sein, so wie die Wasserballer des OSC und die Volleyballerinnen des SC Potsdam.“
Den Männern um Lebherz und Wolf werden gute Chancen heute in Berlin und eine Woche später in Hildesheim – wo sie vor allem auf die SG EWR Rheinhessen- Mainz und den SV Nikar Heidelberg aus der Süd- sowie den letztjährigen Absteiger SG Dortmund aus der Westliga achten müssen – eingeräumt. „Bei den Frauen wird es wesentlich schwerer“, sagt Jörg Hoffmann. Nachdem Jaana Ehmcke im vergangenen Jahr vom PSV zum SC Wiesbaden wechselte, hat sich Potsdams Damenteam stark verjüngt. Stützen des Teams sind Freistilexpertin Saskia Roschinsky, die nach einer Knieoperation rechtzeitig wieder fit wurde, Rückenschwimmerin Betty Buschick sowie die beiden Nachwuchstalente Nele Klein und Sonnele Öztürk. „Die Truppe sollte stark genug sein, jetzt in Berlin unter die ersten sechs zu kommen und so gar nicht erst in die Abstiegsrunde zu rutschen“, erklärt Hoffmann.
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