Landeshauptstadt: „Wir wollen die Potsdamer zur Buga locken“
Der Bundesgartenschau-Chef Sandner über die Buga 2015 entlang der Havel und die Zusammenarbeit mit seiner Heimatstadt Potsdam
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Herr Sandner, heute Abend findet im Potsdam Museum ein Infoabend zur Bundesgartenschau (Buga) 2015 statt, bei dem es auch um die Zusammenarbeit zwischen Potsdam und der Havelregion gehen soll. Wie könnte diese denn aussehen?
Dass es diese Veranstaltung gibt, zeigt ja schon, dass es in Potsdam eine Aufmerksamkeit für das Thema gibt. Wie die Zusammenarbeit konkret aussehen soll, wird sich noch zeigen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass etwa der Potsdam Tourismus Service (PTS) eine gute Plattform sein könnte, um Besucher aus Potsdam zur Buga zu locken. Für Gäste, die mehrere Tage hier verbringen, könnte die Buga ein attraktives Ausflugsziel sein.
Glauben Sie denn, dass auch viele Potsdamer 2015 zur Buga fahren werden?
Wir haben mit Städten, in denen es bereits eine Buga gegeben hat, sehr gute Erfahrungen. Dort ist die Bereitschaft meistens größer, Gartenschauen in anderen Städten anzusehen.
Sie haben 2001 ja die Buga in Potsdam organisiert. Was wird 2015 anders sein als damals hier?
Im Unterschied zu allen bisherigen Bundesgartenschauen haben wir diesmal einen ganzen Landschaftsraum und arbeiten mit fünf Kommunen entlang der Havel zusammen. Eine Parallele zu damals ist, dass auch die Potsdamer Buga auf mehrere Standorte verteilt war: Sie fand auf der Freundschaftsinsel, im Lustgarten, am Bornstedter Feld und in der Bornimer Feldflur statt.
Sie sind seit 2010 Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mit Sitz in Bonn. Heißt das, dass Sie aus Potsdam weggezogen sind?
Nein, aus Potsdam zieht man doch nicht weg! Mein Schreibtisch steht in Bonn, und als Verantwortlicher für alle Bundesgartenschauen bin ich viel unterwegs. Aber mein Lebensmittelpunkt ist in Potsdam. Wir ziehen gerade um, vom Holländischen Viertel an das Krongut Bornstedt.
Haben Sie eigentlich immer noch eine Dauerkarte für den Volkspark?
Ehrlich gesagt: nicht mehr. Das hängt vor allem damit zusammen, dass unsere Kinder älter sind und nicht mehr ganz so oft hingehen. Aber erst am 15. Februar war ich dort – an dem Tag habe ich eine Gruppe aus Mannheim über das Gelände geführt. Dort findet nämlich die Buga 2023 statt – wie in Potsdam auf einer Konversionsfläche. Ich wollte denen zeigen, was sich hier getan hat.
Sind Sie denn zufrieden mit dem, was sich hier getan hat?
Im Prinzip haben sich unsere Hoffnungen erfüllt. Über 7000 der bis 2030 geplanten 11800 Wohnungen im Bornstedter Feld gibt es bereits, wir haben dort eine bemerkenswert junge Bevölkerung und der Volkspark ist ein robuster Bürgerpark. Auch eine soziale Infrastruktur ist vorhanden – wobei man angesichts der mangelnden Schulstandorte natürlich einräumen muss, dass nicht alles mitgewachsen ist.
Die Potsdamer SPD hat vorgeschlagen, auch im neuen Entwicklungsgebiet Krampnitz eine Gartenschau durchzuführen, eine Landesgartenschau. Halten Sie das für eine gute Idee?
Ich denke, das ist ein interessanter Aspekt. Gartenschauen haben die Kraft, Entwicklungsprozesse zu befördern und zu beschleunigen. Das sehen wir überall.
Die Fragen stellte Katharina Wiechers
Der Infoabend im Potsdam Museum beginnt heute Abend um 18 Uhr. Zu den Gästen zählen Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und seine Amtskollegin aus Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann.
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