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Sport: „Wir wollen wieder in die Finalrunde“

Trainerin Yvonne Bönisch zum Start des UJKC Potsdam in die neue Saison der 1. Judo-Bundesliga

Stand:

Yvonne Bönisch, Sie sind Trainerin des Judo-Bundesligisten UJKC Potsdam, der am Samstag in der heimischen MBS-Arena in die neue Saison startet. Hören die Männer Ihres Teams denn auf Sie?

(lacht) Ja. Das hat wohl damit zu tun, dass ich auch einmal sehr erfolgreich war und daher auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann.

Trotzdem sind Sie als Frau eine Exotin unter den Judo-Trainern.

Stimmt. Auch im internationalen Geschäft ist es sehr selten. Wahrscheinlich müssen Männer eine gewisse Portion Respekt haben, um sich von einer Frau trainieren zu lassen. Wobei ich hier in Potsdam die Mannschaft ja zusammen mit Axel Kirchner trainiere.

Der UJKC hat in der vergangenen Saison die Nord-Gruppe gewonnen und in der Finalrunde Platz drei belegt. Damit ist er in diesem Jahr Favorit der Gruppe Nord, oder?

Den Schuh möchten wir uns eigentlich nicht anziehen. Wir wollen natürlich wieder Platz eins bis drei in der Gruppe belegen, das Viertelfinale überstehen und erneut die Finalrunde erreichen. Aber wir haben unser Team in diesem Jahr durch eigenen Nachwuchs verjüngt, der auch zum Einsatz kommen soll.

Zugleich hat Ihr Verein zahlreiche ausländische Gaststarter in seinen Reihen. Wozu sind die dann nötig?

Wir haben nach wie vor das Problem, dass wir in der 100-Kilo-Klasse keinen eigenen starken Starter aufbieten können, und in der 60er Klasse müssen wir auch ein bisschen ausgleichen, da mit Robert Kopiske und Martin Setz unsere beiden Stützen dort in die 66 gewechselt sind.

Wer ist in dieser Saison aus Ihrer Sicht Favorit der Nord-Gruppe?

So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn man weiß noch nicht genau, wer jetzt wen einsetzen kann. Derzeit läuft noch die Olympia-Qualifikation und die Vorbereitung auf London, daher wird der Top-Kader an den ersten beiden Kampftagen gar nicht auf der Bundesliga-Matte sein. Der wird erst im September an den restlichen Kampftagen wieder ins Geschehen eingreifen.

Am Samstag um 15 Uhr empfängt der UJKC den 1. JC Mönchengladbach, den er in der Vergangenheit immer bezwang – im letzten Jahr allerdings knapp mit 7:6. Was ist diesmal für Ihre Männer drin?

Wir wollen natürlich auch diesmal gewinnen, es könnte aber wieder eine knappe Geschichte werden. Wir haben keinen richtigen 60er am Start, und in der Plus-Klasse muss Robert Zimmermann wegen seiner Rückenverletzung noch pausieren. Da müssen wir erst einmal abwarten, wie sich die Jungen verkaufen.

Wer wird denn dann jetzt in der Gewichtsklasse + 100 Kilo antreten?

Paul Elm wird dort seinen ersten Einsatz bekommen, ebenso wie unser neuer bulgarischer Gaststarter Ivan Iliev. Dessen Landsmann Daniel Dichev ist am Samstag für die 100 Kilo vorgesehen, und wir wollen jetzt auch den U23-Europameister Krisztian Toth aus Ungarn erstmals auf die Matte schicken. Schauen wir mal. Wir hoffen, dass zu unserem Saisonstart möglichst viele Zuschauer in die MBS-Arena kommen und uns dort kräftig anfeuern.

Das Interview führte Michael Meyer.

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