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Vorm Saisonstart. Der RSV Eintracht mit (v.l.) Co-Trainer Jaime Meißner, Anthony Woodson Jr., Michael Haucke, Cameron Neubauer, Daniel Mixich, Robin Jorch, Maurice Greene, Blair Scott Wheadon, Niko Schmann, Coach Vladimir Pastushenko, Tobias Grauel, Colin Craven, Tim Modersitzki, Dmitrij Hasenkampf, Assistenscoach Sebastian Ludwig und Yannick Evans.

© Möldner

Sport: „Wir wollen wieder in die Play-Offs“

Trainer Vladimir Pastushenko über die Basketballer des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow, die am Sonntag mit einem Heimspiel in ihre sechste Zweitliga-Saison starten

Stand:

Herr Pastushenko, Sie gehen am Wochenende in Ihre zehnte Saison als Trainer des Basketball-Zweitligisten RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow. Das ist auch im Basketball nicht die Regel.

Das stimmt. Aber wenn man wie ich hier etwas selbst mit aufgebaut hat, dann macht es Spaß, zu sehen, wie sich der Verein entwickelt. Dann bleibt man auch gern länger.

Nun starten Sie am Sonntag mit einer doch sehr veränderten Mannschaft in die neue Saison der 2. Bundesliga Pro B. Ist Ihr Team ähnlich stark einzuschätzen wie im vergangenen Spieljahr?

Es ist im Moment schwierig, diese Frage zu beantworten. Aber wir haben ja nicht alles verändert. Der Kern der Mannschaft ist mit Yannick Evans, Michael Haucke und Robin Jorch, die Leistungsträger waren, und mit Cameron Neubauer, der jetzt einer werden soll, zusammengeblieben. Auch Niko Schumann, der nach einem Jahr bei Alba Berlin II zurückgekommen ist, hat ja vorher schon bei uns gespielt.

Sie haben in diesem Jahr mit Blair Scott Weadon von der Western Oregon University nur einen US-Amerikaner verpflichtet, während die Verträge mit Keoni Watson und Akeem Bennett nicht verlängert wurden. Warum?

Wir legen den Schwerpunkt jetzt mehr auf deutsche Spieler, die hoffentlich den Weggang der beiden Amerikaner auch kompensieren können. Wir wollen guten deutschen Spielern die Möglichkeit geben, sich in der Liga zu zeigen, und gleichzeitig jungen Spielern die Chance geben, sich weiterzuentwickeln. Wir leisten ja seit einigen Jahren auch Jugendarbeit und wollen deshalb nicht mit drei Amis spielen. Jetzt haben wir mit drei, vier Jungen des Jahrgangs 1994 die ersten, die gleichzeitig auch in der Nachwuchs-Bundesliga NBBL spielen werden. Das ist der erste starke Jahrgang, den wir aufgebaut haben und dem wir nun auch die Möglichkeit geben wollen sich zu zeigen. Bislang war das nicht möglich, weil unser guter Nachwuchs noch zu jung war. Jetzt ist er 18 und ich denke, dass er schon mithalten kann. Es ist unser Ziel, diese Spieler weiter auszubilden, und es kann ihnen nichts Besseres passieren, als jetzt Leistungsträger in der Pro B zu werden. Ich hoffe, dass die Entwicklung dann so weitergeht, dass wir immer wieder starke Jahrgänge haben, um unsere erste Mannschaft mit eigenen Nachwuchsspielern auffüllen zu können.

Wie sieht das Saisonziel des RSV Eintracht aus, nachdem er im vergangenen Jahr als Tabellenachter bis ins Play- Off-Achtelfinale kam?

Unsere Ziele sind vorab nicht so hoch gesteckt wie im letzten Jahr. Aber wir wollen mit unserer jungen deutschen Mannschaft auf jeden Fall wieder die Play-Offs erreichen, denn dann hätten wir vorzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun. Uns ist aber auch die Entwicklung unserer Spieler ganz wichtig und wir hoffen, dass die Mannschaft von Spiel zu Spiel immer stärker wird und wir eine gute Rolle in unserer Liga spielen können.

Welche Ihrer Neuzugänge könnten denn dem RSV Eintracht sofort helfen?

Ich denke, in erster Linie ist das Tobias Grauel, der aus Albas zweiter Mannschaft kam. Er soll als Aufbauspieler Thomas Schoeps ersetzen, mit dem wir uns nicht über eine Vertragsverlängerung einigen konnten. Ich freue mich, dass Tobias Grauel, denn ich schon aus der Jugend in Berlin kenne, jetzt für uns aktiv ist. Er ist ein cleverer Spieler, der richtig viel Erfahrung mitbringt und mit seinen 26 Jahren auch unseren jungen Leuten helfen wird, sich weiterzuentwickeln. Mit Dmitrij Hasenkampf und Maurice Greene kamen zwei weitere deutsche Spieler zu uns, die sehr motiviert sind und die sich sicher noch verbessern und uns helfen können. Auf Dmitrij Hasenkampf bin ich aufmerksam geworden, als unsere zweite Mannschaft in der zweiten Regionalliga gegen Future Basket Berlin spielte. Wir haben ihn eingeladen und er hat sich hier für die Mannschaft empfohlen. Maurice Green war früher in Bayern und Hessen aktiv und zuletzt zwei Jahre in Berlin, ohne dort aber zu spielen. Er hat bei uns die komplette Vorbereitung mitgemacht und ebenfalls sofort den Sprung in die Mannschaft geschafft.

Geht Ihr Team gut vorbereitet in seine mittlerweile sechste Zweitliga-Saison?

Ich hoffe es trotz einiger gesundheitlicher Probleme. Cameron Neubauer beispielsweise wird hoffentlich bald wieder gesund. Er hat Pfeiffersches Drüsenfieber, mit dem sich im Sommer auch Niko Schumann herumplagte. Die Mannschaft hat aber richtig gut gearbeitet. Sie spielt schon gut zusammen und harmoniert auch außerhalb des Spielfeldes.

Nun kommt zum Auftakt am Sonntag um 17.30 Uhr mit den Schwelmer Baskets ein Gegner in die Sporthalle der Berlin Brandenburg International School auf den Kleinmachnower Seeberg, gegen den Eintracht auch im vergangenen Jahr in die Saison startete. Damals gewann der RSV mit 79:76 – wird das auch diesmal möglich sein?

Es wird ganz schwierig. Die Schwelmer Baskets zählen vom Kader her nämlich gemeinsam mit den Hertener Löwen zu den Top-Zwei-Teams der Liga. Sie spielen mit drei Amerikanern und haben im Sommer vier Spieler verpflichtet, die im vergangenen Jahr zu den Leistungsträgern in Pro-A-Mannschaften gehörten. Sebastian Schröter und Dario Fiorentino kamen aus Essen, Andreas Kronhardt spielte zuletzt für die BG Leitershofen/Stadtbergen und Lars Wendt in Paderborn. Dazu hat Schwelm eigene Leute, die schon im vergangenen Jahr richtig gut mitspielten. Ich hoffe, dass wir da am Sonntag mithalten können, aber es wird nicht einfach für uns.

Sie werden also lautstarke Unterstützung brauchen?

Und ob. Ohne unsere Zuschauer geht gar nichts. Sie sollen uns noch einen zusätzlichen Schub geben, damit wir die nötigen zusätzlichen 20 Prozent Leistung aus uns herausholen, um wieder zu gewinnen.

Das Interview führte Michael Meyer.

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