Landeshauptstadt: Wird es bald noch enger im Bürgel-Hort?
Babelsberg - Vorerst können die Grundschüler an der Bruno-H.-Bürgel-Schule aufatmen: Die Hortkinder haben wieder genügend Platz.
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Babelsberg - Vorerst können die Grundschüler an der Bruno-H.-Bürgel-Schule aufatmen: Die Hortkinder haben wieder genügend Platz. Das bestätigte Jugendamtsleiter Norbert Schweers gestern den PNN. Nur mit einer Sondergenehmigung hatte der zuständige freie Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), am Schulanfang zunächst genügend Betreuungsplätze anbieten können. Noch im September standen jedem Kind lediglich 2,5 Quadratmeter zur Verfügung – im Kita-Gesetz liegt die zugelassene Grenze aber bei 3,5 Quadratmetern pro Kind. Entspannt habe sich die Lage, weil rund 30 Bürgelschüler die neue Alternative Kinderbetreuungsform (Aki) der AWO im Kulturhaus Babelsberg nutzen. Dennoch sind Eltern und Lehrer unzufrieden mit der Hortsituation in Babelsberg. Wegen des Zuzugs junger Familien in den Stadtteil benötige die Schule für das Schuljahr 2006/2007 weitere 60 Hortplätze für die neuen Erstklässler – so die Kapazitätenplanung. Doch der freie Träger stelle nur knapp 40 Plätze zur Verfügung, bemängelt Schulleiterin Monika Riccius. Elternsprecher Peter Hassenbach wirft der AWO und dem Jugendamt gar „Unfähigkeit“ vor, „mit einem Platzangebot zu reagieren“. Schweers hält dagegen, dass es im Raum Babelsberg auch im nächsten Schuljahr genügend Hortplätze geben werde – allerdings nicht für die Bürgelschule. Während die Goethe-Schule und die Schule am Griebnitzsee die Kapazität für jeweils drei erste Klassen mit insgesamt 60 Schülern besäßen, könne man für die Bürgel-Schule kein Hortangebot für eine zusätzliche erste Klasse schaffen. Zudem plane die Hoffbauerstiftung für 2006 „unmittelbar neben der Bürgelschule“ eine evangelische Grundschule mit Nachmittagsbetreuung für 20 Kinder, so Schweers. Eine Wandlung zur Ganztagsschule könnte auch das Raumproblem der Bürgelschule lösen, sind sich Schweers und Riccius einig. Doch dazu müsste die Schule gemeinsam mit der AWO ein entsprechendes Konzept vorlegen. Genau das sei schwierig, so die Schulleiterin: „Eine Ganztagsschule zu entwickeln, ist wie eine Hochzeit. Wenn man weiß, dass die Partnerschaft nicht funktioniert, heiratet man nicht.“ Auch Sabine Frenkler von der AWO räumt ein, dass bisherige Gespräche „nicht die Intensität hatten, die wir wünschen“. Mit einer neuen Hortleiterin würde am 1. November aber der „Startschuss“ zu einer besseren Zusammenarbeit fallen. Ob diese für ein Ganztagskonzept reiche, könne man jedoch erst in einem Jahr sehen, so Riccius. Allerdings läuft bereits 2007 das Investitionsprogramm von Land und Stadt aus, das Potsdamer Ganztagsschulen mit insgesamt 8,4 Millionen Euro fördert – eine Unterstützung, die die Bürgelschule, die für eine Ganztagsbetreuung anbauen müsste, dringend bräuchte. just
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