
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Wirtschaftskrise nicht bemerkt
Automesse in der Metropolis-Halle warb mit Kleinwagen und Prestigeautos
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Als grasgrüner Frosch begrüßte der neue Citigo von Skoda gleich am Eingang der Metropolis-Halle die Besucher auf der 4. Ausstellung „P-Mobil – Auto, Reisen, Outdoor“. Am Wochenende gaben sich dort vor allem Autohäuser ein Stelldichein und präsentierten 14 Automarken. Reiseangebote suchte man hingegen vergebens, da hielt der Messename nicht, was er versprach und sollte vom Veranstalter, der Messe Potsdam, geändert werden.
Insgesamt 40 verschiedene Modelle konnten die Besucher anschauen und teilweise auch testen. Und das Interesse am Auto scheint ungebrochen – sowohl die Skoda-Vertretung durch Biering & Beyer wie auch der Anbieter von Nobelkarossen Schachtschneider bestätigten, dass sie von Wirtschaftskrise so gut wie nichts gemerkt hätten. Verbrauchsberater Martin Gnoyke erklärte sogar: „Die Krise ist an uns vorbeigegangen.“ Die Abwrackprämie wünscht er sich aber gleich noch einmal, denn die habe das Geschäft enorm angekurbelt. Bei Skoda gab es Wartezeiten bis zu neun Monaten. Auf den nur dreieinhalb Meter langen Skoda Citigo wird man auch noch warten müssen. Das Ausstellungsmodell wurde eigens aus Tschechien herangeholt. Ab März soll der Vorverkauf beginnen und ab Mai oder Juni kann man ihn erwerben. Bisher ist der Preis noch nicht festgelegt.
Da ist Teichmann mit seinem Renault schon auf der sicheren Seite. Der neue Twingo gibt sich schnittig, soll nur knapp 9000 Euro kosten und kann sofort gekauft werden. Ein Potsdamer Paar zeigte sich beim Anschauen jedoch kritisch. „Wenn der Preis so gering ist, müssen sie ja irgendwo gespart haben“, fand Ronald Knaup. Er legt wert auf Bequemlichkeit, Stauraum und zahlt dafür lieber etwas mehr. Das bestätigte auch ein anderes Ehepaar, das bei Hyundai Station machte. Zehn Jahre sei man Peugeot gefahren, erklärte es. Auf der Messe wolle man sich nun andere Marken ansehen. Bequemlichkeit und Leistungsstärke des Motors würden vor dem Benzinverbrauch rangieren, meinte der 69-jährige Interessent. Bei der Frage nach einem Elektroauto lachte er. Wenn es eine Reichweite von 100 Kilometern habe und nicht mehr koste als ein Benziner, denke er darüber nach.
Thomas Neschke, Betriebsleiter bei Schachtschneider, bestätigte, dass Elektroautos wenig nachgefragt würden, zumal der Elektro-Chevrolet noch rund 10 000 Euro mehr koste als das gleichwertige Modell mit Diesel- oder Benzinmotor. Betriebswirt Olaf Schimmeck hält deshalb eine staatliche Förderung für notwendig, um Ökomodelle durchzusetzen. Der Elektro-Chevrolet kann mit aufgeladenem Akku 60 Kilometer fahren und hat dazu eine Reichweitenverlängerung über Diesel oder Benzin. Der neue Chevrolet Camaro ist dagegen ein Acht-Liter-Benzin-Auto, hat 403 PS und sei etwas für „Autoverrückte“, so Schimmeck. Nur besonders umweltfreundlich – das sei dieses Modell zumindest nicht. dif
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