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GFZ-Chef Reinhard Hüttl: „Wissenschaft ist ein kreativer Prozess“.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Wissenschaft ist Kunst

Forschungszentren stellen in Bahnhofspassagen aus

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Innenstadt - In den Bahnhofspassagen stellt die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren noch bis zum zweiten Juli bewegte und vertonte Bilder zur Arbeit ihrer 16 Institute aus. Auf schriftliche Erklärungen zu den über 500 Aufnahmen und Computeranimationen verzichtet die Wanderausstellung „Wunderkammer Wissenschaft“ weitgehend ganz bewusst: Das Verständnis solle in erster Linie durch die Bilder entstehen.

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Geo-Forschungszentrums Potsdam (GFZ) Reinhard Hüttl sagt, sie „wollen die Faszination des Bildes nutzen“, um vor allem diejenigen anzusprechen, die keine wissenschaftlichen Experten sind. Besonders betonte Hüttl, dass die Bilder „den ästhetischen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Kunst“ darstellen sollen. „Wie bei Künstlern laufen auch bei Wissenschaftlern kreative Prozesse ab. Beide arbeiten, um das Leben der Menschen zu verbessern.“ Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger verwies außerdem auf die Neugierde gerade junger Menschen, die durch die Ausstellung geweckt werden solle.

Von daher seien sich alle Beteiligten einig, dass die Bahnhofspassagen am besten für die Ausstellung geeignet sind. Dort kämen neben Potsdamern auch eine große Zahl an Touristen an der Ausstellung vorbei, so Hans-Wolfgang Hubberten. Er ist Forschungsstellenleiter für den Standort Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI). Hubberten wolle daran erinnern, dass Potsdam eben nicht nur „die Stadt der Schlösser und Gärten“ sei, die viele in ihr sähen, sondern auch Wissenschaftsstandort; schließlich sei die Wissenschaft der größte Arbeitgeber Potsdams. Darüber hinaus gebe es hier „eine Vielzahl von Einrichtungen“ diverser Fachbereiche, wie Biologie, Astrophysik oder Geisteswissenschaften. Dank der Bedeutung des GFZ könne die Landeshauptstadt als „Zentrum der Erd- und Klimaforschung“ gelten.

Jedes der 16 Helmholtz-Forschungszentren hat seine eigene, aus zwei Wänden bestehende Station. Auf der einen Seite werden Fotos, Animationen, Satellit- und Mikroskopaufnahmen gezeigt, während auf der anderen schlagwortartig die Hauptbereiche stehen, in denen das jeweilige Institut tätig ist. So simuliert der AWI-Bildschirm unter anderen, wie ein Tsunami entsteht und was passiert, wenn diese riesige Welle auf Land trifft. An der „Kammer“ des Deutschen Krebsforschungszentrum können Besucher beobachten, wie sich normale Zellen zu Krebszellen entwickeln und ganze Organe befallen.

Wer sich besonders für einen Bereich interessiert, kann sich am Eingang der Ausstellung ein entsprechendes Heft mitnehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich einen kleinen Pappkarton zusammenzubasteln, in dem man das Informationsmaterial transportieren kann. Der Eintritt ist kostenlos, Fragen können vor Ort an Mitarbeiter der Ausstellung gestellt werden. Stefanie Templin

Stefanie Templin

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