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Wie eine kleine Stadt wirkt der Wissenschaftspark Golm. Im Vordergrund sieht man die Uni, hinter den Gleisen liegen die Institute. Der Bereich zwischen Bebauung und Bahntrasse ist für Produktionsbetriebe reserviert.

© Lutz Hannemann

Von Peer Straube: Wissenschaftspark 2015 fertig

Standortmanager erwartet 2500 neue Arbeitsplätze und Produktionsbetriebe

Von Peer Straube

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Golm - Der Wissenschaftspark in Golm soll bis 2015 fertig entwickelt sein und dann rund 5000 Menschen beschäftigen. Das sagte Standortmanager Friedrich Winskowski gegenüber den PNN. Sollte die Prognose eintreffen, würde sich die Zahl der Arbeitsplätze somit verdoppeln. Über eine halbe Milliarde Euro ist bereits in die Entwicklung des Campus geflossen, rund 250 Millionen kommen noch einmal hinzu, schätzt Heinz Franke, beim Finanzministerium zuständig für die Liegenschaften des Landes.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, will Winskowski in den kommenden beiden Jahren eine Marketingoffensive starten. 3,8 Hektar Fläche stehen zwischen Bahndamm und Wissenschaftspark noch für Ansiedlungen zur Verfügung. Sie sind reserviert für wissenschaftsaffines, produzierendes Gewerbe: Hoch- und Biotechnologie, Solaranlagen und Pharmafirmen etwa könnten hier Produktionshallen bauen. Aus den zuletzt genannten Branchen gebe es bereits Interessenten, sagte Winskowski. Internationale Wirtschaftsunternehmen will der Standortmanager holen und dafür mit den bereits existenten Pfunden wuchern: Mit den Fraunhofer- und Max- Planck-Instituten spiele man „weltweit in der Champions League“.

Die Expansion der Institute geht in den kommenden Jahren weiter. Nachdem Anfang dieser Woche ein Fördermittelbescheid über gut 23 Millionen Euro für ein neues Fraunhofer-Labor gelegt wurde, rüstet auch „Max Planck“ 2010 auf. Das Institut für molekulare Pflanzenphysiologie baut ebenso ein neues Labor- und Bürogebäude wie das Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung. Weitere vier Hektar hat sich die Planckgesellschaft zwischen ihren Bestandsgebäuden und der Bahntrasse für einen dritten und vierten Bauabschnitt reserviert. Bevor dort Gebäude stehen, sollen auf dem Gelände zunächst Versuchsfelder angelegt werden.

Seit der Eröffnung des Ausgründungszentrums GoIn sei der Wissenschaftspark zu einer Erfolgsgeschichte geworden, sagte Franke. Hatte es zuvor jede Menge Abwanderungen von gründungswilligen Uni-Absolventen gegeben, sei dieser Trend nicht nur gestoppt, sondern auch ins Gegenteil verkehrt worden, sagte Winskowski. Inzwischen kämen auch Wissenschafts-Existenzgründer aus anderen Bundesländern ins GoIn.

Um dem inzwischen fast zu einer eigenen Stadt herangewachsenen Campus weiteren Auftrieb zu geben, lockt man mit weichen Standortfaktoren. Der Bau einer Kita ist beschlossene Sache, auf der Uni-Seite der Bahngleise wird im nächsten Jahr ein Supermarkt gebaut, ein zweiter ist geplant. Eine bayerische Firma will daneben zwei dreigeschossige Wohnhäuser hochziehen, ein Studentenwohnheim kommt ebenfalls hinzu. Für die Erschließung wolle das Land, dem die Wissenschaftspark-Grundstücke gehören, mit Software-Milliardär Hasso Plattner einen städtebaulichen Vertrag schließen, sagte Franke. Plattner baut dann die noch nötigen Straßen in Vorleistung.

Befürchtungen, der Park rücke dem Ort Golm zu nahe, müsse niemand haben, sagte Winskowski. Die Golmer seien in alle Pläne einbezogen. Eine weitere Expansion bleibt dennoch möglich. Nördlich des Campus’ gebe es noch verfügbare Privatgrundstücke, so Franke.

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