Sport: WM-Besuch in Potsdam

Die Fußball-Weltmeisterschaft kommt nach Potsdam – genauer gesagt: Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskomitees der Frauenfußball-WM-Endrunde 2011 in Deutschland, wird Pfingsten Turbine Potsdam einen Besuch abstatten. „Wir treffen uns, um die Vorhaben des Deutschen Fußball-Bundes für 2011 zu besprechen“, bestätigte Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder die Zusammenkunft.

Es gehe darum, „das Produkt Frauen- Bundesliga und das Produkt Nationalmannschaft für die WM 2011 gemeinsam gut aufzustellen, auch im Osten“, so Schröder. Wenn, wie geplant, in drei Jahren WM-Spiele auch im Nordosten des Landes stattfänden – angedacht sind beispielsweise Berlin und Magdeburg –, müsse das „jetzt schon ordentlich angeschoben werden“, erklärte der Potsdamer, dessen Klub in seinem „Team 2011“ hoffnungsvolle Nachwuchs-Auswahlspielerinnen besonders fördert. Steffi Jones will für die nächste WM-Endrunde „alle Akteure von den Landesverbänden bis hin zu den Bundesligavereinen mit ins Boot holen“ und wird sich Pfingsten im Luftschiffhafen erstmals das Potsdamer Modell mit dem Verbundsystem aus Verein, Schule und Verband ansehen. Als Bundesliga-Spielerin des FFC Frankfurt war die 111-fache Ex-Nationalspielerin oft in Potsdam – damals führte sie ihr Weg aber immer ins Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion.

Dort wird Turbine am kommenden Sonntag die SG Essen-Schönebeck zum 14. Bundesliga-Spieltag empfangen. Der Papierform nach sind die Potsdamerinnen als Tabellendritte dabei gegen den zehn Punkte schlechter auf Platz sieben stehenden Gast – der am vergangenen Sonntag daheim gegen den VfL Wolfsburg 0:1 verlor und nach nunmehr drei Niederlagen in Folge in eine Krise schlitterte – favorisiert. „Natürlich erwartet unter diesen Voraussetzungen jeder einen Sieg von uns. Aber Essen ist eine kampfstarke Mannschaft, die jetzt mit dem Rücken zur Wand steht und uns alles abverlangen wird“, glaubt Trainer Schröder. „Mit Linda Bresonik, Melanie Hoffmann, Charline Hartmann und Stefanie Weichelt hat Essen gute Leute in der Mannschaft.“ Stürmerin Charline Hartmann beispielsweise traf in dieser Saison bereits neunmal, während die einstige Potsdamerin Stefanie Weichelt erst zweimal einnetzte, es nun an ihrer einstigen Wirkungsstätte aber besonders wissen will.

Nicht mehr in der Bundesliga kickt dagegen Mittelfeldspielerin Jennifer Balkenhol, die im Heimspiel gegen Potsdam am 7. Oktober vergangenen Jahres Essen- Schönebeck in Führung schoss; sie spielt wegen beruflicher Veränderungen aus zeitlichen Gründen nur noch mit der SG II in der Regionalliga West. Aber auch Babett Peter, die damals in der Schlussminute per verwandeltem Foulelfmeter für Turbine zum 1:1-Endstand ausglich, wird am Sonntag fehlen. Schröder: „Sie laboriert an einer Knorpelverletzung im Knie, die sie sich durch eine Überbelastung bei einem DFB-Test zugezogen hatte.“ Anja Mittag trainiert zwar nach dem Bruch ihres linken Arms und der daraufhin erforderlichen Operation wieder, „aber ihre Möglichkeiten sind noch sehr eingeschränkt“, sagte der Coach. Und für Stefanie Draws ist die Saison nach ihrer schweren Knieverletzung gelaufen. „Wir müssen sehen, wie wir diese Ausfälle zweier Nationalspielerinnen und einer U20-Auswahlspielerin verkraften“, so Schröder. „Aber wir sind Dritter und wollen vorn noch ein bisschen für Unruhe sorgen. Und dafür brauchen wir einen Sieg.“

Anpfiff am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion ist um 14 Uhr.