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Sport: WM-Jagdfieber in Shanghai

Morgen beginnt das Drachenboot-Weltchampionat mit vielen Potsdamern in den deutschen Teams

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Morgen beginnt das Drachenboot-Weltchampionat mit vielen Potsdamern in den deutschen Teams Lang war die Zeit der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Drachenboot in Shanghai und die Ungewissheit, ob es in diesem Jahr klappt und nicht irgend ein Krankheitserreger alles wieder in Frage stellt. In zwei Gruppen starteten am Freitag und Sonnabend vergangener Woche das Ü40-Nationalteam von Frankfurt/Main aus in das Reich der Mitte. Unter Leitung der Teamchefs Sarina Fischer und Peter Hempel von den Potsdamer Preussen-Drachen wurde die diesjährige Mannschaft – bestehend aus Open-, Mixed- und Frauenboot – formiert, zu der 50 Aktive gehören. „ Nach dem Rücktritt einiger Leistungsträger wie Rüdiger Helm und Wilfried Stephan ist es uns ganz gut gelungen, ein schlagkräftiges Team für Shanghai zu bilden“, so Hempel. Das Gros der Mannschaft kommt wieder vom Preussen-Kanu im OSC und wird ergänzt durch Paddler aus Hannover, Hamburg, Groß Kreutz, Magdeburg, Schwerin, Berlin, Dresden und Neubrandenburg. Was die lange Vorbereitung – die Preussen-Drachen sind auch in diesem Jahr national ungeschlagen – am Ende an Ergebnissen bringt, ist momentan die große Unbekannte. Noch im vergangenen Jahr sind die Potsdamer favorisiert zur WM nach Polen gefahren und mit fünf Titeln zurückgekehrt; sie gelten nun vermutlich als die Gejagten. „Wir sind verhalten optimistisch und versuchen, unsere Leistung optimal abzurufen“, so Sarina Fischer. Und zu Recht, denn das Weltchampionat an der Wiege des Drachenbootsports lockte das bisher größte Teilnehmerfeld an. China wird, wie nicht anders zu erwarten, in allen Klassen und Kategorien vertreten sein. Letztmalig nahm das Land 1999 in Nottingham an einer WM teil und das mit dem Titelgewinn. Leider machten die fortwährenden politischen Querelen um Taiwan die Teilnahme der Chinesen in Philadelphia und Poznan zunichte. Nach den Leistungen bei Olympia und den Paralympics in Athen kann jeder ahnen, was in Shanghai abgehen wird. Bei den Frauen mischt erstmals auch Russland mit. Dazu kommt das Bootsmaterial, das zur Verfügung gestellt wird. Normal sind international 250 Kilogramm je Boot, doch in Shanghai bringen diese das Doppelte auf die Waage. Ein Umstand, mit dem allerdings alle Teilnehmer klar kommen müssen. Deshalb wurde in den letzten Vorbereitungstrainingslagern der Deutschen mit Zusatzgewichten oder mit „Anhängern“ in Form von leeren Brotkisten gepaddelt. In einem sind sich alle einig: „Wir haben gut trainiert und werden versuchen, das umzusetzen. Wer am Ende die Nase vorn hat und die Medaillen überreicht bekommen wird, ist so spannend wie nie zu vor“, meint Fischer. „Vielleicht muss sogar schon um den Finaleinzug bis aufs Messer gefightet werden“, ergänzt Hempel. Ergo werden die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt. Was nicht heißen soll, dass man sich keine Chancen ausgerechnet. Am morgigen Donnerstag stehen die 1000 Meter auf dem Programm. Das Openteam geht als Titelverteidiger an den Start, während die Frauen Neuland auf dieser Strecke betreten. Weiter geht es am Freitag über die 500 Meter im Mixed, am Sonnabend über 250 Meter im Open-, Frauen- und Mixedboot sowie am Sonntag über 500 Meter im Frauen- und Openboot. „Wenn wir uns nicht vom WM-Jagdfieber anstecken lassen, besteht doch die eine oder andere Medaillenchance, die genutzt werden sollte“, sind sich Fischer, Hempel und ihre Teams einig. O. R.

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