
© Manfred Thomas
Von Michael Meyer: WM-Medaille hängt daheim
Kai Bastian Evers ist der jüngste Spieler des Drittligisten SV Babelsberg 03
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Er ist der Jüngste in Babelsbergs neuer Drittliga-Mannschaft. Der unerfahrenste Spieler ist Kai Bastian Evers aber längst nicht. Schließlich bestritt der 20-Jährige in der vergangenen Saison 16 Spiele mit Borussia Dortmund II in der 3. Liga, aus der sein Team schließlich abstieg und in der der SVB 03 ab 23. Juli als Neuling antreten wird. Außerdem kann der Abwehrspieler auf 36 Länderspiele für Deutschland von der U16 bis zur U18 verweisen, unter anderem bei der U17-Europa- und -Weltmeisterschafts-Endrunde 2007. „Die WM in Südkorea waren dabei der Höhepunkt; die Bronzemedaille von damals habe ich zu Hause zu hängen“, berichtet Evers, dem international ein Tor für die U17 im September 2006 beim 4:0-Sieg in Dillingen gegen Katar gelang.
Zu Hause ist Kai Bastian Evers in Lünen, „mit dem Auto etwa eine Viertelstunde von Dortmund entfernt“, so der 1,80 Meter große Defensiv-Allrounder. Dort begann er beim SV Preußen mit dem Fußballspielen. „Bisher habe ich immer noch bei meinen Eltern gewohnt, jetzt hier in Potsdam habe ich meine erste eigene Wohnung“, sagt Evers, der sich schon auf den nächsten Monat freut. „Mitte Juli“, erzählt er, „zieht meine Freundin Maike zu mir. Sie macht gerade noch das Abitur und wird dann in Berlin PR und Kommunikations-Management studieren.“ Derzeit ist sein zwei Jahre älterer Bruder Lars zu Besuch bei ihm, der als Schiedsrichter bis zur Dortmunder Landesliga ebenfalls eng mit dem Fußball verbunden ist. „Bisher war er bei fast jedem meiner Heimspiele dabei, da haben wir hinterher immer über meine Leistungen diskutiert. Das wird nun nicht mehr so sein – aber wir werden weiter viel miteinander telefonieren.“
Vier Tage nach Trainingsbeginn fühlt sich Kai Bastian Evers, der bei Borussia Dortmund alle Nachwuchsklassen durchlief und 2009 von der U19 ins Regionalliga-Team rückte, in Babelsberg bereits gut angekommen. „Ich verstehe mich mit allen hier gut“, sagt er. „Das ist eine Super-Truppe mit gutem Charakter und guter Einstellung, die mich super aufnahm.“ Bei Borussia hatte der Rechtsfuß keine Perspektive mehr gesehen. Er habe zwar einige Testspiele mit dem Profiteam bestritten und mehrmals mit ihm mittrainiert, doch er habe bei Trainer Jürgen Klopp keine wirkliche Chance gehabt. „Ich hatte elf schöne Jahre in Dortmund, in denen ich viel gelernt habe, aber jetzt wollte ich mal was anderes machen“, sagt er. Im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion – in dem er 2009 mit Dortmunds A-Junioren das DFB-Pokalfinale gegen Freiburg im Elfmeterschießen mit 7:8 verlor, „wobei ich einen Elfer links unten reinmachte“ – stellte er sich in einem Sichtungsspiel gegen Türkiyemspor Berlin vor. „Nun bin ich froh, dass mein Wechsel hierher geklappt hat“, meint der Fußballer, der Zweikampfverhalten, Kopfbälle, Siegeswillen und „Einwürfe wie ein Strich bis zum Elfmeterpunkt“ als seine Stärken bezeichnet.
Das Training unter SVB-Coach Dietmar Demuth empfindet er als ebenso professionell wie bei Borussia, aber intensiver. „Die Vorbereitung muss aber auch hart sein“, sagt er. „Schließlich müssen wir uns Kondition für 38 Punkt- und weitere Pokalspiele aufbauen.“
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