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Sport: WM-Pechvogel diesmal Gold-Sammler
Der Potsdamer Sebastian Brendel paddelte im Canadier in München zu acht Deutschen Meistertiteln
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Sein Pech bei den Weltmeisterschaften wird vom Glück bei den nationalen Titelkämpfen nicht aufgewogen. Trotzdem zeigte sich Sebastian Brendel am gestrigen Sonntag zufrieden mit seiner Ausbeute bei den Deutschen Kanu-Meisterschaften in München. Auf der Olympiastrecke von 1972 gewann der 23-jährige Canadierspezialist des KC Potsdam, dem im 1000-Meter-Einerfinale der WM nur fünf Schläge nach dem Start das Stechpaddel zerbrochen war, insgesamt acht Titel.
„Das Missgeschick bei den WM wurmt weiter, aber es hat mir jetzt viel Spaß gemacht, auch wieder in Mannschaftsbooten zu fahren“, sagte Brendel den PNN. Nach seinen Siegfahrten im olympischen Einer über 200 und 1000 Meter Ende April in Duisburg triumphierte er nun in München im C1 über 500 Meter, gemeinsam mit Kurt Kuschela im Zweiercanadier über 200, 500, 1000 und 5000 Meter, mit Kuschela, Stefan Kiraj und Ronald Verch im C4 über 200 und 1000 Meter sowie mit diesem Trio, Felix Lademann, Tom Siebeneicher, Peter Kretschmer und Jan Vandrei im von Sven Wäsche gesteuerten Achtercanadier. „Der ist immer etwas besonders Schönes“, erklärte der nun zehnfache Deutsche Meister dieses Jahres. „Als Junior habe ich auch schon mal zehnmal Gold in einem Jahr gewonnen, in der Leistungsklasse vorher noch nie“, so Brendel, der seine Titel seinem Töchterchen Hanna schenkte. Am Mittwoch hatte er gemeinsam mit Lebenspartnerin Romy in München den ersten Geburtstag Hannas gefeiert, nun wird erst einmal Urlaub daheim in Potsdam gemacht.
Seinen insgesamt 55. nationalen Titel holte sich in München Ronald Rauhe vom KCP im Zweierkajak über 500 Meter mit seinem langjährigen Erfolgspartner Tim Wieskötter, der in diesem Jahr krankheitsbedingt die WM verpasst hatte. Außerdem paddelte das Duo zwei Jahre nach den letzten Ausfahrten über 200 Meter zu Silber. Medaillen für Potsdam gewannen in der Leistungsklasse außerdem Verch/Kiraj im C2 als Zweite über 5000 und Dritte über 1000 Meter. Dritte auf dieser Strecke wurden außerdem Felix Lademann, Jan Vandrey, Tom Siebeneicher und Jonas Markowski im C4. Jeweils zu Bronze paddelten Potsdams Frauen Birka Zimmermann und Franziska Weber im K2 über 500 Meter, Zimmermann und Henrica vom Rauchhaupt im 200-Meter- Zweierkajak sowie Weber, Zimmermann, von Rauchhaupt und Caroline Kratochwil im K4 über 200 und 500 Meter. Über 5000 Meter wurden Jago Kitzmann/Tobias Werder Zweite im K2 und Jochen Kaiser Dritter im Einerkajak.
Im Mehrkampf des Nachwuchses qualifizierten sich Anton Regorius und Marc Dunkel (beide Altersklasse 16) sowie Ali- na Stelzer (AK 15) für die Olympic Hope Games am kommenden Wochenende im polnischen Walcz. Michael Meyer
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