Sport: WM-Revanche im Konsumtempel?
Hochklassige Konkurrenz beim 13. Internationalen Potsdamer Indoor-Stabhochspringen im Stern-Center
Stand:
Revanchiert sich Lázaro Borges am Samstag in Potsdam für seine Weltmeisterschafts-Niederlage gegen Pawel Wojciechowski Ende August 2011 im südkoreanischen Daegu? Kann der Pole erneut mit dem Stab höher springen als der Kubaner? Oder dominiert beim 13. Internationalen Stabhochsprung-Indoor-Meeting des SC Potsdam im Stern-Center ein ganz anderer Athlet?
Eins ist schon vorab klar: Die Potsdamer erleben am Samstag ab 17.45 Uhr ein absolut hochklassiges Springer-Feld im Konsumtempel. Pawel Wojciechowski wurde im vergangenen Jahr in Daegu mit 5,90 Metern überraschend Weltmeister im Stabhochspringen vor Lázaro Borges, der die gleiche Höhe mit einem Versuch mehr überwand. Die beiden sind im Stern-Center ebenso live zu erleben wie der Pole Lukasz Michalski, der in Südkorea mit 5,85 Metern WM-Vierter vor dem Münchner Malte Mohr (5,85) wurde. Mohr, im vergangenen Jahr mit neuem Meetingrekord von 5,86 Metern Sieger in Potsdam, stand bis Montag ebenfalls auf der Starterliste des SCP, musste am Wochenende beim Stabhochsprung-Meeting in Donezk aber nach 5,72 Metern, mit denen er Dritter wurde, seinen Wettkampf wegen Beugerproblemen abbrechen. „Daher hat er sicherheitshalber den Start bei uns abgesagt“, erklärte SC-Geschäftsführer und Organisations-Chef Peter Rieger. Sieger in Donezk wurde mit 5,82 Metern der Europameister und WM-Dritte Renaud Lavillenie (Frankreich), den Rieger nicht eingeladen hatte. „Zum einen rechneten wir damit, dass er wie im vergangenen Jahr beim ebenfalls am Samstag stattfindenden Grand Prix in Birmingham springt, zum anderen war unser Etat, den wir gegenüber den Vorjahren nicht erhöht hatten, nicht unerschöpflich“, so Rieger. „Wir haben dennoch so viele namhafte Springer herbekommen, weil sich Potsdam einen Namen als interessanter Wettkampf gemacht hat. Hier kann man, praktisch mit Tuchfühlung zum Publikum, gut springen.“
Wojciechowski und Michalski kennen die Bedingungen und die Atmosphäre im Stern-Center bereits von früheren Meetings an gleicher Stätte. Das Potsdamer Fluidum lockt auch wieder den Ukrainer Maksym Mazuryk, der im vergangenen Jahr nach 5,86 Metern nur durch einen Münzwurf seinen dritten Sieg nach 2006 und 2010 verpasste, und namhafte deutsche Springer wie Tim Lobinger von der LG Stadtwerke München und Björn Otto vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen an die Havel. Für Peter Rieger gehört Björn Otto, der in Donezk mit der gleichen Höhe wie Renaud Lavillenie Platz zwei belegte, am Samstag zu den großen Favoriten. Mit seinen 5,82 Metern hat Otto ebenso schon die Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften im März in Istanbul – 5,72 Meter – erfüllt wie sein Vereinskollege Karsten Dilla und der Zweibrückener Raphael Holzdeppe (je 5,72 m). „Auf unserer Anlage, die durch einen Verbandskontrolleuer überprüft wird, kann sich jeder vor den Deutschen Hallenmeisterschaften noch einmal zeigen“, erklärt Peter Rieger.
Bei den Frauen, bei denen der Meetingrekord bei 4,66 Metern steht, wollte dies am Freitag ab 18.30 Uhr auch die aktuelle Vizeweltmeisterin Martina Strutz vom SC Neubrandenburg tun, die im vergangenen Februar im Stern-Center Zweite mit 4,50 Metern wurde und im August in Daegu 4,80 Meter schaffte. Daraus wird aber nichts – Strutz sagte zu Wochenbeginn ebenfalls ab. Am Sonntag beim Internationalen Hallen-Meeting in Karlsruhe hatte sie mit Fußproblemen 4,32 Meter im dritten Versuch gemeistert, ehe sie von einer Allergie-Attacke gestoppt wurde. „Das war heute mein letzter Wettkampf in der Halle“, erklärte sie daraufhin. Favoritin im Stern-Center dürfte nun die WM-Fünfte Yarisley Silva aus Kuba sein, die im Sommer in Daegu 4,70 und am vergangenen Samstag als Zweite in Donezk 4,60 Meter übersprang.
Erstmals werden beim diesjährigen Potsdamer Indoor-Meeting keine Lokalmatadore antreten. Carlo Paech vom SV electronic Hohen Neuendorf, der sich noch mit Fuß-Ermüdungsproblemen herumplagt, muss die Hallensaison ebenso abhaken wie seine Freundin Caroline Hasse vom SC Potsdam wegen Rückenbeschwerden. Hasse wird aber an allen drei Tagen zu den Helfern im Hintergrund gehören.
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