Landeshauptstadt: Wo blieb das Geld der Villa Grenzenlos?
Babelsberg - Das hätte eigentlich in den nicht-öffentlichen Teil gehört, kritisierte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwochabend Äußerungen der Stadtverordnetenpräsidentin Birgit Müller (Die Linke). Doch einmal ausgesprochen, war es heraus: Müller beantragte eine Prüfung der Verwendung der durch die Stadt Potsdam an den Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde ausgereichten Fördermittel zum Betrieb der Babelsberger Villa Grenzenlos durch das Rechnungsprüfungsamt.
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Babelsberg - Das hätte eigentlich in den nicht-öffentlichen Teil gehört, kritisierte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwochabend Äußerungen der Stadtverordnetenpräsidentin Birgit Müller (Die Linke). Doch einmal ausgesprochen, war es heraus: Müller beantragte eine Prüfung der Verwendung der durch die Stadt Potsdam an den Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde ausgereichten Fördermittel zum Betrieb der Babelsberger Villa Grenzenlos durch das Rechnungsprüfungsamt.
Der Verein habe jährlich 60 000 Euro für die Bildungs- und Begegnungsstätte erhalten. Das sind 5000 Euro pro Monat, rechnete die Präsidentin der Stadtverordnetenversammlung vor. Bei einer Akteneinsicht sei festgestellt worden, dass 2005, im ersten Jahr der Übernahme der Villa durch den Verein, monatlich 3500 Euro und in den Folgejahren 3000 Euro monatlich als Honorar an den Geschäftsführer sowie weitere Personalkosten an geringfügig Beschäftigte sowie Praktikanten und Assistenten gezahlt worden seien. Das bedeute, das über die Hälfte der Fördersumme nicht für den eigentlichen Zweck ausgegeben worden seien. „Das Rechnungsprüfungsamt hat uns da die ganze Zeit über begleitet“, versicherte die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer. Dennoch wollten die Stadtverordneten es nun genau wissen. Sie gaben dem Antrag eine Mehrheit und so wird die Verwaltung im April über die Ergebnisse ihrer Prüfungen berichten müssen.
Marie Sichmüller, kaufmännische Mitarbeiterin des Vereins für Weltoffenheit und Menschenwürde, erklärte gestern den PNN, sie gebe keine Stellungnahme ab. Sie wolle sich um einen Ansprechpartner aus der Vereinsgeschäftsführung bemühen. Ein Rückruf eines anderen Vereinsmitglieders erfolgte gestern jedoch nicht. Ende März 2007 hatte der Verein die Villa Grenzenlos in der Sauerbruchstraße an die Stadt zurückgegeben. gb
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