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Landeshauptstadt: Wo ist die Blaue Grotte?

Schloss Marquardt wartet weiter auf einen Retter

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Marquardt - Im Schloss Marquardt wird auch 2006 Hochzeit gefeiert. Schlossverwalterin Gabriele Stöwe erreichen viele Anmeldungen. 2005 nutzten mehr als 20 Gesellschaften den neobarocken, 1812 angebauten Tanzsaal, um auf dem früheren Besitz des geheimnisumwitterten Geistersehers und Intimus Friedrich Wilhelms II., Hans Rudolph von Bischoffswerder, die Gläser klingen zu lassen.

Das Konzept gehobene Hotellerie und Gastronomie, Feiern, kirchliche Trauung, müsste doch heutzutage wieder greifen, meint der stellvertretende Ortsbürgermeister Wolfgang Grittner. Der Berliner Hotelier Kempinski habe das in den 30er Jahre ja auch geschafft. Doch die Hunderte von Interessenten, die Grittner durch das Anwesen geführt hat, sind alle wieder abgesprungen. Der eine wollte das Innere des auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurückgehenden Schlossbaus denkmalwidrig umgestalten, der zweite den Lennépark gleich mit hinzu. Dass außer Schloss und Park das fast 20 000 Quadratmeter große Gelände des ehemaligen Gutshofs angeboten wird, das größere bauliche Freiheiten ließe, führte bisher nicht zum Erfolg.

Von der Gemeinde ist Schloss Marquardt an die Treuhand und von der 1998 an die Penelope Immobiliengesellschaft mbH München gegangen. Die bietet es via Internet zum Verkauf an - nach Sanierung für fünf Millionen Euro; die Jahrespacht würde 350 000 Euro betragen. Doch diese Hürden waren bisher allen Investoren zu hoch.

Besser sieht es mit dem nach einem Plan Lennés (1823) gestalteten Park aus. Er wurde schon zu DDR-Zeiten von ehrenamtliche Kräften in Schuss gehalten, 1993 wurde ein Parkgärtner eingestellt. Seit der Eingemeindung Marquardts nach Potsdam engagiert sich die Stadtdenkmalpflege und hat nun ein Parkpflegewerk vorgelegt. Dabei soll auch nach der Blauen Grotte, in der die Geister beschworen wurden, und der Gartengruft der Bischoffswerders gesucht werden. Beide sind im Gelände nicht mehr auszumachen. Manchmal findet Grittner Splitter der blauen Schlackensteine, mit den die Grotte ausgekleidet war. E.Hoh.

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