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Landeshauptstadt: Wo ist Martin Schmidt-Roßleben?

Der Beauftragte für die Schiffbauergasse soll auf Kuba weilen, die Verwaltung weiß davon nichts

Stand:

Die Personalie Martin Schmidt-Roßleben nimmt immer merkwürdigere Züge an. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Schmidt-Roßleben in seiner Funktion als Beauftragter für den Integrierten Kulturstandort Schiffbauergasse zum Wochenbeginn fristlos beurlaubt wurde. Pressesprecherin der Stadt, Rita Haack, bestätigte dies auf Nachfrage. Mehr Informationen gab sie nicht. Die Begründung: Die Verwaltung mache grundsätzlich zu Personalangelegenheiten in der Öffentlichkeit keine Angaben (PNN berichteten).

Als wahrscheinlichsten Grund für die rigide Maßnahme gilt das seit Jahren angespannte Verhältnis zwischen Schmidt-Roßleben und seiner Vorgesetzten, der Kulturbeigeordneten Gabriele Fischer. Immer wieder hatte Schmidt-Roßleben, auch in der Öffentlichkeit, über die schlechten Arbeitsbedingungen geklagt. Martin Schmidt-Roßleben war in den vergangenen Tagen trotz wiederholter Versuche leider nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Am Freitag erfuhren die PNN auch den Grund dafür.

Der Beauftragte für die Schiffbauergasse soll derzeit auf Kuba weilen, um dort auf einem Theaterfestival einen Vortrag zu halten. Das Thema seines Referats: Die Schiffbauergasse, Potsdams Vorzeigestandort und Kronjuwel in Sachen Kultur. Schmidt-Roßleben selbst, so die Informationen, werde im fernen Kuba wohl noch gar nichts von seinem Zwangsurlaub wissen.

Kulturbeigeordnete Fischer erklärte auf PNN–Nachfrage am Freitag, dass die Verwaltung nicht wisse, wo sich Schmidt-Roßleben derzeit aufhalte und wenn er tatsächlich auf Kuba einen Vortrag über die Schiffbauergasse halte, sei dies nicht im Auftrag der Stadt.

Doch bevor voreilige Schlüsse gezogen werden, wonach die Abwesenheit Schmidt-Roßlebens nur zur Begleichung alter Rechnungen genutzt wird, muss darauf hingewiesen werden, dass auch immer mehr Stimmen laut werden, die sagen, dass die Personalentscheidung längst überfällig war. Denn Schmidt-Roßlebens Eigenmächtigkeiten seien nicht mehr zu tolerieren gewesen. D. Becker

D. Becker

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