Landeshauptstadt: Wochenend-Treff für Familien
Lindenpark eröffnet Café und schärft sein Profil als Familienzentrum / Ab heute Sommercamp für Kinder
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Babelsberg – Der Lindenpark in der Stahnsdorfer Straße, der sich als Jugendkultur- und Familienzentrum versteht, hat an den Wochenenden etwas Neues zu bieten. „Familiencafé“ steht handschriftlich über dem Tresen im „Salon“ mit der großen Öffnung zum Garten des Hauses. Dazu haben die Lindenpark-Akteure den Raum mit Sitzgelegenheiten und Tischen sowie mit einer Spiel- und Leseecke eingerichtet. Samstag um 15 Uhr war Eröffnung.
Selbst gemachte Waffeln für die Kinder und ein kostenloser Begrüßungskaffe für die Großen warteten auf die Gäste. Diese blieben zunächst jedoch aus. Doch gegen 16 Uhr trudelten noch ein paar Eltern mit ihren Kleinkindern ein und verbrachten einen beschaulichen Nachmittag. „Die Sache muss sich erst herumsprechen“, sagt Monika Barsuhn zum verhaltenen Start. Die gekommen waren, lobten die Initiative und die attraktiven Spielmöglichkeiten für Kinder. Barsuhn ist seit der Übernahme des Lindenparks durch den neuen Träger Sozialpädagogisches Institut Berlin (SPI) im März vor einem Jahr für den Bereich Kinder und Familie zuständig. „Wir haben hier dieses schöne Gelände mit Spiel- und Sportmöglichkeiten und wollen das Angebot durch das Café erweitern“, sagte sie. „Wir versprechen uns davon, dass die Möglichkeiten des Außenareals noch besser genutzt werden“, erklärte Christian Lauzat, der gastronomischer Leiter im Lindenpark ist. Der gelernte Barkeeper sorgt mit der angehenden Abiturientin Anna Hänicke für das Wohl der Nachmittagsgäste, die an den Wochenenden von 15 bis 18 Uhr willkommen sind. Obwohl zur Eröffnung am Samstag nicht gerade ein Ansturm zu verzeichnen war, kamen die beiden Kräfte hinterm Tresen mit dem Waffelbacken kaum hinterher.
„Wir haben drei Tage lang geackert, um das Freigelände in Ordnung zu bringen“ berichtete Barsuhn. Die Babelsberger Baustofffirma Brun & Böhm habe 24 Tonnen groben Kies angefahren, um den Außenplatz, der früher oft nur eine große Pfütze war, nutzbar zu machen. So stünden die Gartentische und –bänke selbst nach einem starken Regen jetzt nicht mehr im Wasser, so Barsuhn.
Zu den Familienangeboten des Lindenparks gehört auch das Sommercamp, das am heutigen Montag in der dritten Auflage startet. „Wir erwarten 120 Kinder“, sagte Barsuhn. Schwerpunkt seien Aktionen unter dem Motto „Kinder in Bewegung“. Unterstützt wird das Sommercamp, das eine Initiative des „Familienbündnisses Potsdam-Babelsberg / Zentrum Ost“ ist, unter anderem von Studierenden der Universität Potsdam. Fußballspielen und Tanzkurse, Seifenkistenrennen und Selbstverteidigung sind einige der Programmpunkte.
Wenn die Schule wieder angefangen hat, bietet der Lindenpark ab September interessierten Kindern eine Reihe von Kursen an, unter anderem einen Mitmach-Zirkus, Pfadfindertreffen, gesunde Ernährung und Theaterwerkstatt.
Barsuhn gab sich überzeugt, dass sich das traditionsreiche Haus als Familienzentrum künftig noch stärker in Babelsberg etablieren werde. Ihre Motivation beziehe sie selbst und die weiteren Mitarbeiter aus dem „positiven Feedback“ der Kinder. Eine „Konkurrenz“ etwa durch das geplante Jugendprojekt „Freiland“ sei laut Barsuhn nicht zu befürchten. „Das Zauberwort heißt Vernetzung“, meinte die Pädagogin und verwies auf den schriftlichen Familienwegweiser für Babelsberg und Zentrum-Ost. Die von der Stadtverwaltung im Mai dieses Jahres herausgegebene Broschüre ist 78 Seiten stark. Ein kleiner Absatz ist auf Seite 35 dem Jugend- und Familienkulturzentrum „Lindenpark“ gewidmet. Auf derselben Seite steht auch der Jugendklub „j.w.d.“ mit dessen Probenraum, der Skate-Anlage und mehreren Graffiti-Wänden erwähnt. Auch dies alles gehört zum Lindenpark noch dazu. Günter Schenke
Günter Schenke
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