Landeshauptstadt: Wohl kein Schadenersatz für marode Dächer

Potsdam-West – Die Chancen der Stadt Potsdam auf Schadenersatz wegen der massiven Baumängel an den Dächern der beiden Sporthallen im Luftschiffhafen sinken. Im Berufungsverfahren gegen die Sanierungsplaner hat das Oberlandesgericht Berlin-Brandenburg jetzt durchblicken lassen, dass es die Ansprüche für verjährt hält. Das habe die mündliche Verhandlung am Mittwoch ergeben, sagte Rechtsamtschefin Karin Krusemark im Hauptausschuss. Ein Urteil soll am 16. März erfolgen. „Wir prüfen, ob wir dann Revision einlegen wollen“, sagte sie. Zuvor gebe es eine zweite mündliche Verhandlung. Möglicherweise ändere das Gericht seine Einschätzung noch, sagte Krusemark.

Ende 2013 hatte die Stadt die zwischen 1997 und 2003 sanierten Schwimm- und Leichtathletikhallen wegen erheblicher Baumängel monatelang sperren müssen. Unter anderem waren die Dachkonstruktion und der Aufbau beschädigt. In einem ersten Bauabschnitt waren die Hallen für fünf Millionen Euro saniert worden, sie konnten 2014 wieder öffnen.

Bereits das Potsdamer Landgericht hatte im Frühjahr vergangenen Jahres eine der Klagen der Landeshauptstadt auf Schadenersatz wegen Verjährung abgewiesen, woraufhin die Stadt in Berufung ging. Ungeachtet der noch laufenden Schadenersatzklagen werden die Hallendächer nun bis Jahresende für mehr als vier Millionen Euro grundlegend saniert. Auch die sogenannten Pylonen und die Stahlseile sollen erneuert werden. An den Pylonen waren altersbedingte Schäden am Beton entdeckt worden, die Säulen müssen von Rost befreit werden. An den Kosten beteiligen sich wie berichtet neben der Stadt auch der Bund und das Land. Stefan Engelbrecht

Stefan Engelbrecht