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Landeshauptstadt: Wohn-Theater im Freien

Aktion für generationsübergreifendes Wohnen

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Nauener Vorstadt - Wer gestern Nachmittag am Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße vorbeikam, konnte eine Theateraufführung im Freien erleben. Von drei Seiten durch Polizeibeamte gesichert, lasen Mitglieder des Vereins „Freiräume“ unglaubliche Mitteilungen aus der Tageszeitung vor: Gemeinschaftliche Wohnformen sollen umfassend gefördert werden und die Stadt wolle hierfür sogar geeignete Immobilien kostengünstig zur Verfügung stellen.

Was die Darsteller in ihrem Laienspiel aus der Zeitung vorlasen, ist Utopie. Es ist Teil des Forderungskatalogs von verschiedenen Initiativen, die sich für das Wohnen aller Generationen unter einem Dach einsetzen. „Wir wollen um Aufmerksamkeit für das Mehrgenerationenwohnen werben“, sagt Freiraum-Sprecher Christoph Thomann. In einer Unterschriftenliste konnten sich die Befürworter einer stärkeren Förderung solcher Projekte eintragen. Mit einer Petition an den Landtag wollen sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

Eine der Potsdamer Wohn-Initiativen dieser Art ist die Genossenschaft „WohnGut“. Sie will in einem ersten Ansatz auf etwa tausend Quadratmetern Wohnfläche ihre Vorstellung vom generationsübergreifenden Wohnen umsetzten. Doch was ein konkretes Objekt angeht, sitzen die WohnGut-Leute auf dem Trockenen. „Wir haben mit allen Fraktionen und mit der Stadtplanung über ein Objekt in der Spitzweggasse gesprochen, aber sind bisher nicht weitergekommen“, berichtet Reyko Schachtschneider, der sich beim gestrigen Wohntheater als Darsteller produzierte. Beim Objekt in der Spitzweggasse handelt es sich um ehemalige Grenzerkasernen, die sich gut für ein generationsübergreifendes Projekt eignen würden. Eine Bauvoranfrage sei jedoch abschlägig beschieden worden, so Schachtschneider. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann habe darüber hinaus Auflagen erteilt, die für die Genossenschaft nicht umsetzbar seien. Komplizierte Eigentumsverhältnisse machten einen Erwerb des Grundstückes schwierig. Der Haupteigentümer, die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten, wolle seine Immobilie zudem meistbietend versteigern. Die Initiatoren beklagen, dass sie mit ihren Vorstellungen bei der Stadt ins Leere laufen; es gebe weder eine Kontaktstelle, noch ein erkennbares Engagement im Rathaus. Günter Schenke

Günter Schenke

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