Landeshauptstadt: Wohnen am Bahnhof
Semmelhaack investiert über 80 Millionen Euro
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Zentrum-Ost - 80 bis 90 Millionen Euro will Theodor Semmelhaack in den nächsten eineinhalb Jahren auf dem seit 1999 nicht mehr genutzten Areal des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerkes (RAW) unweit des Potsdamer Hauptbahnhofes investieren. Entstehen sollen an der Friedrich-Engels-Straße 600 Zwei- und Drei-Raumwohnungen in fünfgeschossigen Wohnbauten, desweiteren ein Hotel am Busbahnhof, Gewerbebauten und eine Messehalle. Die mit Semmelhaack angeschobene Entwicklung des gesamten 85 000 Quadratmeter-Areals stelle zusammen mit dem nun beginnenden Umbau der Speicherstadt „für die Stadtentwicklung einen riesigen Schritt nach vorn“ dar, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern bei der Projektpräsentation vor Journalisten erklärte. „Die Herausforderungen jenseits der Havel werden angegangen“, so Jakobs. Explizit lobte der Oberbürgermeister die Absicht Semmelhaacks, das Areal „in einem Rutsch“ bebauen zu wollen.
Der Terminplan ist nach Aussage von Semmelhaack und seinem Projektverantwortlichen Helmut Weigelt „ambitioniert“: Bereits im Frühjahr 2008 sollen erste Bauanträge mit der Stadt besprochen werden und spätestens ab Mitte kommenden Jahres gebaut werden. „Ende 2009 sollen die Wohnungen fertig sein“, erklärte Semmelhaack. Der entsprechende Bebauungsplan werde der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz (SPD) voraussichtlich zufolge erst im Frühjahr 2009 rechtskräftig. Erste Baugenehmigungen würden aber bereits vorher erteilt: „Im Sommer 2008 kann angefangen werden“, so die Baubeigeordnete, die insbesondere die Bereitstellung eines kleinteiligen Wohnangebotes lobt.
„Der Markt braucht die Wohnungen“, so Semmelhaack: „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen.“ Die Messehalle, für die eine bestehende und unter Denkmalschutz stehende Werkshalle saniert wird, soll von der Messe Potsdam GmbH angemietet werden, erklärte Weigelt. Wie er hofft, werden bereits Ende 2008 erste Veranstaltungen in der Halle stattfinden. In Kürze beginne zunächst die Beseitigung einer Öl-Altlast in der Halle.
Von Bahn-Geräuschen abgeschirmt wird das Gelände durch zwei lange Wohnriegel in Form eines großen „L“, wie Architekt Uli Schneider erläuterte. Dass diese Bauten besonders interessant für „Bahnfreaks“ sein könnten, die dort einen „Logenplatz“ haben werden, wie Jakobs scherzte, verneinte der Architekt insofern, als dass die Wohnungen sich nach Süd-Westen öffneten und die Bahntrasse nur vom Flur aus zu sehen sein werde. Geplant sind ferner die Schaffung zweier großer begrünter Innenhöfe, die jeweils nach einem eigenen Thema gestaltet werden. Unter den Höfen und unter den L-Gebäuden solle es Parkgaragen geben, so Schneider. Die Wohnungen ab 40 Quadratmeter aufwärts bis hin zur Penthäusern auf dem Dach sollen Semmelhaack zufolge zu marktüblichen Preisen von sieben bis 7,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. Vorgesehen ist eine besonders energieeffiziente Bauweise. Die Höhe der Gebäude gibt Schneider inklusive der Penthaus-Aufbauten mit 15 bis 16 Meter an.
Das geplante Hotel wird sich den Plänen nach zum Busbahnhof öffnen und laut Semmelhaack über 120 Doppelzimmer und sechs bis acht Suiten sowie kleine Shops und eine Gastronomie verfügen. Dahinter ist ein Boarding-Haus – ein Bettenhaus – vorgesehen, dass nicht notwendigerweise zum Hotel gehören muss.
Der Oberbürgermeister hofft, dass die Investition zu einem „Impuls für die weitere Entwicklung auf der anderen Seite des Bahnhofs wird“. Jakobs: Die Pläne Semmelhaacks „tragen der Dynamik Potsdams Rechnung“.
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