Landeshauptstadt: Wohnen am Nikolaisaal
Artprojekt will Innenstadt-Brache bebauen
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Innenstadt - Potsdams City bekommt ein neues Nobel-Wohnquartier. Der Berliner Projektentwickler und Bauträger Artprojekt hat die 6000 Quadratmeter große Brache hinter dem Nikolaisaal erworben und will dort 2012 mit dem Bau von 30 Stadthäusern und zehn Wohnungen nebst Tiefgarage beginnen, wie das Unternehmen mitteilte.
Das Quartier mit dem Namen „Nikolaigärten“ soll als Innenblockbebauung im Karree zwischen Yorck-, Dortu-, Charlotten- und Wilhelm-Staab-Straße entstehen. Die Stadthäuser sollen über je fünf bis acht Zimmer verfügen und Wohnflächen zwischen 140 und 225 Quadratmetern haben. Die Wohnungen werden laut Artprojekt zwischen 70 und 180 Quadratmeter groß sein. Geplant sei eine „gehobene Ausstattung“. Im September will das Unternehmen mit der Vermarktung beginnen. Das Vorhaben ist allerdings nichts für den schmalen Geldbeutel. Die Verkaufspreise bewegen sich zwischen einer halben Million und 700 000 Euro. Die Investitionssumme für das Vorhaben soll bei rund 20 Millionen Euro liegen.
Die „Nikolaigärten“ sollen die Angebotslücke zwischen den günstigen Reihenhäusern am Stadtrand und „hochpreisigen Einfamilienhäusern“ in der Berliner Vorstadt und Babelsberg schließen, sagte Artprojekt-Geschäftsführer Thomas Hölzel. Vor allem für Familien sei das Angebot gedacht, sagte er.
Die Entwürfe für die Stadtvillen und das Wohngebäude stammen vom Potsdam-Berliner Architekturbüro Patzschke-Schwebel, das sich in Potsdam bereits am Griebnitzseeufer in Klein-Glienicke mit einer eleganten Villensiedlung einen Namen gemacht hat.
Das Areal neben dem Nikolaisaal diente viele Jahre lang als wilder Parkplatz. 2007 wurde es geräumt und vom damaligen Eigentümer, der Baywobau GmbH und eingezäunt. Bereits damals hatte es Spekulationen um eine mögliche Bebauung der Brache gegeben. Ein Bebauungsplan von 1997 sah noch drei- bis viergeschossige Wohnungsgebäude vor – die allerdings von der Baywobau nie realisiert wurden. Zu DDR-Zeiten befanden sich auf dem Gelände zwei Fabriken für Kindernahrung und für Armaturen.
Der neue Eigentümer des Geländes, Artprojekt, wurde 1985 in München gegründet und ist seit 1995 auch in Berlin aktiv. Die Firma entwickelte unter anderem das zweifach preisgekrönte Loftprojekt „Paul-Lincke-Höfe“ und die „Prenzlauer Gärten“, Berlins erstes Townhouse-Projekt. Nach eigenen Angaben hat Artprojekt deutschlandweit bislang Vorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 400 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Peer Straube
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