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Landeshauptstadt: Wohnen im Kasino und im Offiziersgarten

Prinz von Preussen AG übergab Wohnungen an der Sattlerstraße: Vier Neubaustadtvillen nebst umgebauten Wehrmachtsgebäude an der Ruinenbergkaserne

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Nauener Vorstadt - In die Fassade des ehemaligen Offizierskasinos der Ruinenberg-Kasernen ist mit Klinkersteinen ein zwei Meter hohes „Reichsadler“-Symbol eingefügt. „Unten war noch das Hakenkreuz zu erkennen, deshalb haben wir die Steine umgedreht“, erklärt Theodor J. Tantzen, Vorstand der Prinz von Preussen Grundbesitz AG.

Grüne Fensterläden sollen dem Gebäude eine holländische Anmutung geben und moderne Balkone ein Gefühl von Wohnlichkeit. Im Innern bestechen die großen Raumhöhen sowie der individuelle Zuschnitt der Räumlichkeiten. 19 Wohnungen sind hinter dem Reichsadler entstanden Sie sind sämtlich bereits an Anleger verkauft und an Bewohner vermietet. Zum Teil sind die Mieter bereits eingezogen.

Am Samstag fand die offizielle Übergabe, an der auch der Mitarbeiter und Aktionär der Gesellschaft Franz-Friedrich Prinz von Preussen teilnahm, statt. Von Preussen wohnt unweit der Ruinenbergkaserne ebenfalls in einem modernisierten historischen Apartment. Die unter dem Namen Prinz von Preussen firmierende AG mit Hauptsitz in Bonn hält sich viel darauf zugute, dass sie den persönlichen Kontakt mit ihren Wohnungskäufern pflegt. „Wir haben jährlich über hundert Kunden und ich kenne jeden persönlich“, sagt Tantzen.

Das in den dreißiger Jahren entstandene und nun umgebaute Wehrmachtskasino ist nur ein Teil der Anlage, zu der außerdem vier Stadtvillen gehören. Bei diesen handelt es sich um Mehrfamilienhäuser mit jeweils elf Wohnungen mit gehobenem Standard. Letzterer umfasst laut Tantzen unter anderem Massivparkett, gehobene Bad- sowie exklusive Küchenausstattungen.

Wer an der Straße An der Einsiedelei vorbeigeht, kann die modernen weißen Stadtvillen nicht übersehen. Entworfen hat sie das Architekturbüro Klaus-Meier-Hartmann. Die postalische Adresse lautet wie auch die des Kasinos: Sattlerstraße. Dieser neue Straßenname ist noch in keinem Verzeichnis zu finden. Bauherr des Ensembles im früheren „Offiziersgarten“ ist die Laudan Zweite GmbH aus Weiden in der Oberpfalz. „Sie finden ja heute kaum noch Bauherren, die Mietwohnungen errichten“, lobt Tantzen deren Initiative. Die Prinz-von-Preussen-AG hatte das gesamte Gelände gekauft und nach der Entwicklung an die jetzigen Eigentümer weiter veräußert. Die Verwaltung bleibt jedoch in ihrer Hand. Wie der Preussen-Vorstand informiert seien von den insgesamt 45 Mietwohnungen bereits die Hälfte vergeben. Der Mietzins der 60 bis 110 Quadratmeter großen Apartments betrage acht bis neun Euro kalt. Die teuersten Wohnungen befinden sich im Staffel-Obergeschoss mit Terrasse.

Für Wohnungskäufer ist Potsdam eine sichere Bank. Als „hervorragend“ bezeichnet Vertriebsleiter Bruno Stollwerk die Situation für klassische Kapitalanleger in der Landeshauptstadt. Potsdam sei der gefragteste Standort in ganz Deutschland. Der Steuervorteil bei Denkmalen liegt auf der Hand: Von den Kosten können die Eigentümer 70 Prozent in zwölf Jahren abschreiben. Die Nachfrage nach historischen Bauten könne derzeit nicht befriedigt werden, sagt Stollwerk.

Die Prinz-von-Preussen-AG entwickelt weitere Denkmal-Standorte in der Speicherstadt an der Leipziger Straße, von denen der Hampel-Schinkel-Speicher bereits im Bau ist, sowie reihenhausartige Wohnungen auf dem Gelände der so genannten Roten Kasernen an der Nedlitzer Straße. Günter Schenke

Günter Schenke

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