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Landeshauptstadt: Wohnen im Wandel der Zeit

Stadtspuren-Unternehmen halten 11 000 altersgerechte Wohnungen vor – und wollen weiter investieren

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Die großen Wohnungsbaugesellschaften der Stadt wollen ihre Wohnungen weiter auf altersgerechtes Wohnen umstellen. Mehr als 11000 Wohnungen würden bereits den Anforderungen gerecht, sagte Stadtspuren-Chef Carsten Hagenau gestern. Jedoch stehe nicht nur die Wohnung allein, sondern auch das geeignete Umfeld und die passende Infrastruktur im Mittelpunkt der Wohnungssuchenden. „Das ist Stadtentwicklung, das können wir nicht lösen“, so Hagenau, der für sieben Gesellschaften und Genossenschaften in der Landeshauptstadt spricht.

Hagenau stellte fest, dass in der Waldstadt I, dem Stadtbezirk mit dem höchsten Durchschnittsalter der Bewohner, kein Treffpunkt für alte Menschen vorhanden sei. Vor allem die Sicherung kurzer Wege zu Bus und Straßenbahn oder zum Einkaufen könne schon lange nicht mehr gewährleistet werden. Dabei sei der Bedarf dafür höher denn je: „Die Förderpolitik des Landes sorgt für eine Landflucht“, so Hagenau. Daher sei der Bedarf an preiswertem, aber altersgerechtem Wohnraum seit Jahren steigend. „Der Zulauf wird in den nächsten zehn Jahren auch noch anhalten“, sagte Hagenau.

Daher wollen beispielsweise die Pro Potsdam mit der Verwaltung Gewoba sowie die Genossenschaft „Karl Marx“ in neue Wohnungen investieren. Pro Potsdam wird im Bornstedter Feld 90 altersgerechte Wohnungen bauen, die WG Karl Marx an der Saarmunder Straße. Die ehemalige Berufsschule soll im kommenden Jahr 68 altersgerechten Wohnungen weichen.

Die Wohnungsunternehmen investieren Millionen in den Um- und Neubau der Häuser. Allein die Installation eines Aufzuges an einen Plattenbauaufgang kostete die „WG Karl Marx“ zuletzt 170 000 Euro. Davon übernimmt das Land Brandenburg mit einem seit diesem Jahr aufgelegten Förderprogramm bis zu 6000 Euro pro Wohnung – in diesem Fall 90 000 Euro. Kleinere Änderungen in den Wohnungen müssen die Mieter unter Umständen aber alleine zahlen, sagte Christiane Klemann von der Gewoba. Das städtische Unternehmen hat in der Newtonstraße 7 eine Musterwohnung eingerichtet, in der Tipps und Tricks für altersgerechte Ausstattungen zu sehen sind. Das Unternehmen Gewoba Babelsberg hat ein Musterbad in eine Wohnung eingebaut.

Insgesamt besitzen die sieben Genossenschaften und Gesellschaften, die sich unter dem Label Stadtspuren zusammen getan haben, die Hälfte aller 60 000 Potsdamer Wohnungen. 141 davon würden behindertengerechtem Wohnen entsprechen. Insgesamt könne der Bedarf mit den vorhandenen Wohnungen gedeckt werden, so Hagenau. Doch seien alle Wohnungen belegt und es müssten neue Angebote geschaffen werden. Diese sollen stadtweit entstehen, dazu werde das Umfeld aufgewertet. Die Stadt müsse dafür die Infrastruktur vorhalten. jab

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