Landeshauptstadt: Wohnen in der „Alten Brauerei“
OB-Stadtwanderung in Babelsberg: Als Wohnstandort beliebt, aber es fehlen Kita- und Hortplätze
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OB-Stadtwanderung in Babelsberg: Als Wohnstandort beliebt, aber es fehlen Kita- und Hortplätze Babelsberg - Auf dem Standort der Fabrikruine „Alte Brauerei“ in Alt Nowawes entsteht ein neues Wohnviertel. Die Bauarbeiten werden wahrscheinlich 2006 beginnen. Auf der gestrigen Stadtwanderung des Oberbürgermeisters gab die Stadtkontor GmbH die Grundzüge der Neu- und Umbaupläne hierfür bekannt. „Das Einzige, was in Babelsberg benötigt wird, sind Wohnungen, alles andere haben wir schon“, begründet Stadtkontor-Geschäftsführer Rainer Baatz die beabsichtigten Nutzung. Stadtkontor hatte das 8000 Quadratmeter große Gelände im Dezember 2004 im Auftrag der Stadt gekauft und bereitet derzeit das detaillierte Bebauungskonzept vor. Die ersten Entwürfe sehen vor, die Fabrik und die Pferdeställe für die Brauereipferde zu Wohnhäusern umzubauen. Hinzu kommen 13 neue Doppelhaushälften. Vorbild für das Projekt ist laut Baatz die ebenfalls von Stadtkontor initiierte Siedlung am Theodor-Hoppe-Weg, wo sich eine Bauherrengemeinschaft etabliert hat. „Wir müssen noch einzelne Bauherren gewinnen“ sagt Baatz zum Stand des Brauerei-Vorhabens. Für das zusammengefallene Weberhaus auf dem Grundstück gebe es bereits Interessenten. Die Reste des direkt an der Straße liegenden Hauses weichen einem Neubau in der historischen Kubatur. Ebenfalls erhalten bleiben die Fassaden der vorhandenen alten Gebäude an der Straße, in denen sich unten einst Läden befanden. „Viele wollen bauen oder nach Babelsberg ziehen und fragen nach der Kita- und Hortbetreuung“, weiß Baatz. Betreuungsangebote für Kinder seien ein wichtiger Standortfaktor. Auf diesem Gebiet habe Babelsberg Nachholbedarf, musste Jakobs von Bewohnern am Teodor-Hoppe-Weg erfahren. „Wir müssen hier noch mehr tun“, schlussfolgert er am Ende der Stadtwanderung. Das erst kürzlich erweiterte Angebot der Arbeiterwohlfahrt im Schulgebäude am Weberplatz reiche nicht aus. Daher sei vorgesehen, im Alten Rathaus eine Kindertagesstätte unterzubringen. Jugendamtsleiter Norbert Schweers verkündet darüber hinaus, dass die Verwaltung Überlegungen anstelle, um vorhandene Schulgebäude für Ganztagsangebote auszunutzen. Die Stadtwanderung stand unter dem Motto „Neue Nutzung in alten Gebäuden“. Stationen waren dabei auch die Goethe-Gesamtschule und die Bruno-H.-Bürgel-Schule, die eigentlich nicht zum Motto passen. Unter der Regie von Stadtkontor sind der Hof und die Fassaden der Goetheschule teilweise instand gesetzt und aufgewertet worden. Im neuen Felsenbrunnen auf dem Schulhof fließt jedoch kein Wasser. Es sei nicht geklärt, wer das Wassergeld bezahlen solle, erklärt der stellvertretende Schulleiter Heinz Grützmacher. Außerdem habe sich das verwendete Gestein als nicht haltbar erwiesen. Im Winter seien Teile davon abgefallen. Einen Lichtblick konnte Baatz für die Bruno-H.-Bürgel-Schule verkünden. Bereits im Sommer rücken die Bauleute an, um mit der Renovierung der Fassade zu beginnen. Anschließend kommt der Schulhof an die Reihe. Die Toiletten auf dem Hof bleiben jedoch wo sind, weil für eine andere Lösung das Geld fehlt. Das älteste ehemalige Schulgebäude, das Weberhaus Karl-Liebknecht-Straße 27, das leer und verwahrlost dasteht, wird in Kürze saniert. Ein privater Investor will darin Ferienwohnungen einrichten. Zwei weitere ehemalige Schulen erhielten in den letzten Jahren bereits eine neue Nutzung: Die Lindenschule wurde zum „Haus der Jugend“ und in der ehemaligen Förderschule in der Tuchmacherstraße befinden sich Eigentumswohnungen.
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