Landeshauptstadt: Wohnen in der Sparkasse
Altes Babelsberger Bankhaus ist fertig saniert. MBS-Filiale soll im Frühjahr eröffnen
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Babelsberg - Eigentlich sollte dort Babelsbergs wichtigstes Einzelhandelszentrum entstehen – nun sind es Wohnungen geworden. Die Sanierung der ehemaligen Sparkassen-Filiale in der Rudolf-Breitscheid-Straße ist beendet. Am gestrigen Freitag hat der Babelsberger Bauträger Wolfhard Kirsch das Objekt übergeben. Im früheren Bürotrakt der Bank sind ein Dutzend Wohnungen mit Größen zwischen 60 und 90 Quadratmetern entstanden, die Nettokaltmiete liegt bei rund acht Euro pro Quadratmeter. Bis auf eine seien alle bereits vermietet, sagte Kirsch den PNN. Ins Vorderhaus zieht wieder die Sparkasse ein, die dafür ihr Domizil im Weberpark aufgibt.
Wie berichtet, hatte die Immobilie im letzten Jahr für Zwist gesorgt. Der Sanierungsträger Stadtkontor wollte die alte Bankfiliale nebst der dahinter liegenden, denkmalgeschützten Post zu einem Einzelhandelszentrum mit einem Marken- Geschäft als Zugpferd entwickeln, um dem Handel im Stadtteil den Rücken zu stärken. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) hatte ihr Grundstück dann an Kirsch verkauft, der dem Einzelhandel dort keine Chancen gab und auf Wohnungen setzte. Unterstützung erhielt er von den Linken, auf deren Antrag hin das Gebiet aus dem Einzelhandelskonzept der Stadt gestrichen wurde. Es muste daraufhin überarbeitet werden.
3,4 Millionen Euro hat Kirsch in das Projekt investiert. Die Ausstattung der Wohnungen sind guter Standard, kein Luxus. Er produziere „für den Markt“, sagt Kirsch. Die Aufträge gehen an Potsdamer Firmen, mit manchen arbeitet der Bauträger schon seit 20 Jahren zusammen. Der Denkmalpflege hat Kirsch zwei Balkone an der Backsteinfassade der Straßenfront abgerungen – mit Blick aufs alte Babelsberger Rathaus. Die Sparkasse, die dank eines Anbaus im Innenhof nun 570 Quadratmeter Platz hat, soll voraussichtlich im März am neuen Standort eröffnen.
Dass das repräsentative Eckgebäude neben der Sparkasse weiter vor sich hingammelt, ärgert Kirsch. Das gegenüberliegende hatte er erwerben und sanieren können, bei dem anderen hatte er Pech, dass der Anwalt der Erbengemeinschaft überraschend starb. Er wolle am Ball bleiben, sagte Kirsch, deutete aber an, dass ein langer Atem nötig sei. Gleiches gilt für das denkmalgeschützte Postgebäude. Ganz uninteressiert sei er nicht, aber es müsse sich letztlich rechnen.
Zwei Projekte hat Kirsch in Babelsberg in diesem Jahr in Planung. Die Häuser Kleiststraße 13 und 14 hat er gekauft und will sie demnächst sanieren – insgesamt sind das 26 Wohnungen. pee
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