Landeshauptstadt: Wohnen in Gemeinschaft
Senioren wollen in ihrer Wohnumgebung bleiben
Stand:
Es waren vor allem Fragen nach altersgerechtem Wohnraum, nach Wohngemeinschaften für Senioren, aber auch nach Möglichkeiten des Wohnens in der angestammten Umgebung, die beim Forum für Familien und Senioren gestellt wurden, weniger die nach geeignetem Wohnraum für Familien. Wie im Fach- und Bürgerforum zur integrierten Stadtentwicklung deutlich gemacht wurde, nimmt bis 2020 neben den 45- bis 65-Jährigen vor allem die Gruppe der über 80-Jährigen zu. Darauf wird sich die Stadt einstellen müssen und das tut sie nach Meinung der Senioren und deren Vertretungen nicht.
So erläuterte Lore Bertz vom Seniorenbeirat, dass ältere Menschen in großen Wohnungen vereinsamten, aber aus Kostengründen nicht umzögen. Auch betreutes Wohnen könnten sich viele nicht leisten. Als gutes Beispiel nannte sie den Block in Zentrum-Ost mit Begegnungsstätte und die Häuser im Kuckucksruf mit Betreuungsmöglichkeiten. Auch das Beispiel der Diakonie, die ein Haus für Wohngemeinschaften hergerichtet hat, wurde gelobt. Insgesamt aber sei das Angebot zu gering, befanden alle Diskussionsredner. Allgemein bemängelt wurden auch die Informationsmöglichkeiten. Wer sich nach einer Wohngemeinschaft erkundigen wolle, werde von einer Stelle zur anderen geschickt, kritisierte eine Potsdamerin. Sie forderte eine zentrale Informationsstelle. Gefragt wurde auch nach dem zusätzlichen Anbau von Fahrstühlen, um alten Menschen das Verbleiben in der angestammten Wohnung zu erleichtern. Dazu gebe es ein Landesförderprogramm, das – so Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz – von Investoren auch gut genutzt werde. Allerdings sei der Fahrstuhlanbau technisch nur bedingt möglich.
Reinhold Fiedler vom Mieterverein Babelsberg fragte dagegen ganz generell, wo die benötigten 1000 Wohnungen pro Jahr, die Potsdam braucht, denn entstehen sollen. Mit Lückenschließungen sei das doch nicht zu machen. Er verlangte, neue Wohnungsbaugebiete auszuweisen, zum Beispiel an der Wetzlarer Bahn oder am Caputher Heuweg in der Waldstadt II.
Und dann wurde doch noch ein Familienproblem angesprochen. Lange sei eine größere Wohnung gesucht worden ohne eine zu finden, erzählte ein junger Mann. Wenn ältere Leute eine große Wohnung freimachen wollten, müsse es doch auch Möglichkeiten eines Tausches ohne Neuvermietungszuschlag geben. Und wieder gab es den Ruf nach einer Informations- und Tauschbörse. dif
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: