Landeshauptstadt: Wohnen statt spielen in der Siemens-Villa
Jägervorstadt - Die Siemens-Villa wird nun doch keine Kindertagesstätte. Der Investor, der das Haus in der Gregor-Mendel-Straße kaufen und an den Betreiber Fröbel vermieten wollte, habe sich überraschend zurückgezogen, teilte die Fröbel-Gruppe am gestrigen Freitag in Berlin mit.
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Jägervorstadt - Die Siemens-Villa wird nun doch keine Kindertagesstätte. Der Investor, der das Haus in der Gregor-Mendel-Straße kaufen und an den Betreiber Fröbel vermieten wollte, habe sich überraschend zurückgezogen, teilte die Fröbel-Gruppe am gestrigen Freitag in Berlin mit. Der Eigentümer der Villa habe das Gebäude nun an einen anderen Investor veräußert, der dafür offenbar eine Wohnnutzung vorsehe, hieß es.
Bereits im August 2014 sollten in dem Haus 71 Krippen- und 96 Kindergartenplätze entstehen. Bereits seit Anfang 2012 hatte Fröbel an dem Projekt gearbeitet – die Einrichtung sollte dem Betreiber zufolge „ein Glanzstück in der Potsdamer Kita-Landschaft“ werden. Es gebe bereits Bau- und Raumplanungen, auch mit dem Jugendamt habe es schon konkrete Verhandlungen gegeben, sagte Fröbel-Sprecher Tibor Hegewisch am Freitag den PNN. „Das ist für uns sehr ärgerlich, auch weil wir diese Planungsleistungen nicht auf andere Standorte übertragen können.“ Die Eltern, die bereits Interesse an einem Platz in der neuen Kita gezeigt hätten, bekämen von Fröbel Alternativen angeboten, sagte Hegewisch. Die Gruppe betreibt in Potsdam insgesamt neun Kindergärten.
Die Villa hatte Firmengründer Werner von Siemens für seine Tochter Käthe Pietschker 1890 errichten lassen. Nach einer Sanierung in den 1990er-Jahren wurde die Villa im Jahr 2006 zwangsversteigert. Seitdem steht sie leer.
Nun sollte der luxemburgische Immobilieninvestor Aviarent, der auf Kindergärten spezialisiert ist, das Gebäude kaufen. Auch dort bedauerte man, dass der Deal nicht zustande kam. „Der Verkäufer hat sich leider für jemanden anderen entschieden. Das war nicht in unserer Macht“, sagte Dan-David Golla, einer der Geschäftsführer, den PNN. Allerdings seien die Verhandlungen mit Fröbel auch noch nicht abgeschlossen gewesen, sagte Golla. So habe zum Beispiel noch Uneinigkeit über den künftigen Mietpreis bestanden. Katharina Wiechers
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