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Landeshauptstadt: Wohnort Flugplatz

16 Einfamilienhäuser entstehen auf dem Hubschrauber-Landeplatz in Steinstücken

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Steinstücken- Dort, wo sonst die Steinstückener ihre Hubschrauberdenkmalfete feiern, buddeln derzeit Bauarbeiter den Boden um: Denn auf dem ehemaligen Hubschrauber-Landeplatz zwischen Teltower Straße und Steinstraße sollen 16 Einfamilienhäuser entstehen.

Die Gräben für die Ver- und Entsorgungsleitungen der neuen Siedlung sind bereits gezogen.   Mit den neuen Häusern wächst das Wohngebiet zwischen Stahnsdorfer Straße, Rote-Kreuz-Straße am Rande von Babelsberg sowie der Wetzlarer Bahnstrecke weiter.

Um so kritischer sieht der Vorsitzende des Steinstückener Bürgervereins Günter Roßnagel, dass der Fußgänger-Tunnel der unter der Bahnstrecke von der Steinstraße zum Hubschrauber-Landeplatz führen sollte, noch immer nicht vollendet ist: Gleich nach der Wende wurde die Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke abgerissen, die vielen Steinstückenern einen kurzen Weg zum Landeplatz bot. Sie war zu niedrig, weil die erneuerte Wetzlarer Bahnstrecke auch Oberleitungsdrähte bekommen musste. Dafür entstand ein neues Brückenbauwerk an der Stahnsdorfer Straße und die so lange unterbrochene Steinstraße sollte den  Tunnel für Radfahrer und Fußgänger bekommen, weil eine Schrankenregelung wie zu früheren Zeiten an dieser Stelle wegen des ICE-Verkehrs nicht mehr infrage kam. Doch nachdem 72 Betonpfeiler als Tragestützen in die Erde gerammt wurden, blieb keine Zeit mehr für die Montage der Tunnel-Decke. Die Steinstraße wird heute noch immer von einem Erdwall neben den Gleisen unterbrochen, der nach den Tunnelarbeiten liegen blieb.

Dass mit dem Hubschrauber-Landeplatz nun ein Erinnerungsstück an das Leben im totalitären DDR-Regime verschwindet, nimmt der Bürgerverein dagegen gelassen. „Das Denkmal bleibt doch erhalten. Wir werden es weiter pflegen“ , versichert Vereinsvorsitzender Roßnagel. Die zwei Hubschrauber-Rotorblätter auf dem Sockel erinnern an die Unterstützung durch die in Westberlin stationierten   US- Truppen, die im geteilten Deutschland der „Insel vor der Insel“ Rückhalt gaben. Von 1961 bis 1972 brachten die Soldaten in ihren Hubschraubern Versorgungsgüter in den von DDR-Gebiet umschlossenen Ort, der zu Westberlin gehörte. Später ging es den Amerikanern vornehmlich um die militärische Präsenz. Nach der Wende landete dann am 30. September 1990 der letzte US-Hubschrauber auf dem Steinstückener Landeplatz. Dieser war danach zu einer Erinnerungsstätte geworden: Hier feierten die Anwohner auch traditionell die Hubschrauber-Denkmalfete am Himmelfahrtstag. „Nach Abschluss der Bauarbeiten werden wir dort auch wieder unsere Himmelfahrtsparty feiern“ so Roßnagel. Der Vereinsvorsitzende erwartet in Kürze sogar wieder Besuch eines ehemaligen US-Piloten, denn auch dieses Jahr fällt das Denkmal-Fest nicht aus. Allerdings wird am Donnerstag, dem 25. Mai die „Fete“ auf dem Vereinsgelände zwischen Malergarten und Steinstraße stattfinden, wo längst auch viele Anwohner aus der Babelsberger Nachbarschaft gern einkehren.  

Mit der Denkmalfete am Himmelfahrtstag am Malergarten wird zugleich der Auftakt zum sommerlichen Veranstaltungsprogramm gegeben.    Die Potsdamer Rassekaninchenzüchter sind im Juli erneut mit einer Jungtierausstellung zu Gast, es folgen wieder Trödelmarkt, Sommerfest und Laternenumzug.      Jo

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