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Landeshauptstadt: Wohnstätte nahe am Arbeitsplatz

Neubau der DRK-Behindertenwerkstätten beendet

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Parforceheide - Schlüsselübergabe mit einem originell gestaltetet Schlüssel am Freitag an der Kohlhasenbrücker Straße 106: Der Knauf in Form eines roten Kreuzes und der Schlüsselbart aus den Buchstaben DRK. Architekt Günther Weitsch legte den Schlüssel in die Hand von Jörg Schröder, dem Geschäftsführer der DRK-Behinderten-Werkstätten Potsdam. Er passt symbolisch in das Schloss der Wohnstätte für behinderte Menschen, die gestern offiziell übergeben wurde. Ihr Vorteil: Die Wohnungen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz, den ebenfalls neu errichteten Werkstätten.

„Damit ist der Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Reichsfilmarchivs vollendet“, sagt Schröder und zieht damit einen Schlussstrich unter die schwierigen Jahre seit 1996, die letztlich zu einer einzigartigen Einrichtung für behinderte Menschen geführt haben. „DRK-Freizeitpark“, so der Spitzname, den ihr die hier tätigen und wohnenden Menschen gegeben haben. „Das zeigt, dass sich die behinderten Menschen hier wohl fühlen“, so der Geschäftsführer.

In der gestern übergebenen Wohnstätte befinden sich 32 Plätze. Alle Zimmer sind bewohnt. Zwar sind je acht Bewohner jeweils in einer Gruppe zusammengefasst, jeder hat jedoch sein eigenes Zimmer. Toilette und Dusche müssen sich je zwei Bewohner teilen. Gemeinschaftsbäder mit einer Badewanne befinden sich auf jeder Etage. Wohnstätten-Leiterin Heidemarie Krüger steht der Einrichtung, die sich zuvor in der Babelsberger Karl-Marx-Straße befand, seit August 1990 vor und ist froh, dass die unzulänglichen Verhältnisse nun überwunden sind. Wer zieht mit wem in eine Gruppe? Welche Farben kriegen die Räume und wie werden diese möbliert? Das waren die Fragen, welche die Bewohnerinnen und Bewohner vor dem Umzug leidenschaftlich interessierten. Am ersten Tag seien viele mit dem Fahrstuhl rauf und runter gefahren, berichtet Krüger, denn im alten Haus gab es keinen Lift. „Das sieht ja hier so normal aus“, sagt manch ein Besucher der Wohnstätte, nach Meinung von Krüger eine besondere Anerkennung dafür, dass der Neubau gelungen ist. Und ein Vater berichtet, dass sein Sohn Thorsten, der hier ein Zimmer bewohnt, geschrieben habe: „Liebe Eltern, fahrt ruhig in den Urlaub, macht Euch keinen Kopp, denn ich bin hier sehr gut versorgt.“

Die Baukosten betrugen rund 1,85 Millionen Euro. Land und Bund gaben je 806000 Euro, die Aktion Mensch 89000 Euro. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) steuerte 151000 Euro bei. Die Wohnungen sind schon seit November 2005 fertig. Die Einweihung erfolgte erst so spät, da durch Insolvenzen von Baufirmen die Außenanlagen nicht fertig wurden. Günter Schenke

Besuchern sei der Werkstattladen der Behindertenwerkstätten, der täglich von 11 bis 14 Uhr geöffnet ist, empfohlen. Das Angebot umfasst unter anderem Keramik, Kreativartikel, Kaminholz und Wein aus dem DRK Sozialwerk in Bernkastel Kues.

Günter Schenke

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