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HINTERGRUND: Wohnungen billiger als Asylheime

Die Stadt Potsdam hat eine detaillierte Analyse vorgelegt, wie hoch die Kosten sind, die Flüchtlinge in der Kommune verursachen. Auf eine Anfrage der AfD-Fraktion teilte das Sozialdezernat mit, abzüglich der Landes- und Bundeszuwendungen beliefen sich die durchschnittlichen Kosten der Stadt für einen Flüchtling in Gemeinschaftsunterkünften auf 99 Euro pro Monat, für Flüchtlinge in Wohnungen auf 143 Euro.

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Die Stadt Potsdam hat eine detaillierte Analyse vorgelegt, wie hoch die Kosten sind, die Flüchtlinge in der Kommune verursachen. Auf eine Anfrage der AfD-Fraktion teilte das Sozialdezernat mit, abzüglich der Landes- und Bundeszuwendungen beliefen sich die durchschnittlichen Kosten der Stadt für einen Flüchtling in Gemeinschaftsunterkünften auf 99 Euro pro Monat, für Flüchtlinge in Wohnungen auf 143 Euro. In diese Rechnung ein gehen die Kosten zum Beispiel für den Wachschutz in Gemeinschaftsunterkünften oder einer durchschnittlichen Miete von 445 Euro für die meist kleinteiligen Wohnungen von Asylbewerbern. Bemerkenswert: Für die öffentliche Hand insgesamt ist es jedoch preiswerter, Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. Denn inklusive Landes- und Bundeszuweisungen kostet ein Flüchtling in einer Gemeinschaftsunterkunft durchschnittlich 1247 Euro pro Monat, in einer Wohnung nur 892 Euro. Die Stadt geht allein für ein von einem Sozialträger betreutes Heim von Kosten in Höhe von rund 800 Euro pro Monat und Platz aus. Ebenso in der Rechnung erhalten ist der durchschnittliche Regelbedarf von 270 Euro pro Flüchtling – Erwachsene erhalten demnach je nach Status zwischen 409 und 284 Euro, Kinder und Jugendliche zwischen 214 und 311 Euro. Dazu kommen jeweils durchschnittlich 160 Euro für Krankenhilfe. Aktuell sind in Potsdam 1346 Geflüchtete in Unterkünften und weitere 648 in Wohnungen untergebracht – das entspricht ausgehend von den Kosten pro Flüchtling also Gesamtkosten für die Stadt von etwa 2,71 Millionen Euro pro Jahr. Dazu kommen laut der Stadtverwaltung 440 000 Euro für die Betreuung von Flüchtlingskindern in Krippen oder Kitas – und 5,2 Millionen Euro für die Unterbringung und Betreuung der unbegleiteten und oft traumatisierten minderjährigen Ausländer. Trotz des Aufwands haben die Stadtverordneten erst in dieser Woche einen ausgeglichenen Haushalt beschlossen – samt Investitionen in Kita- und Schulplätze. HK

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