Von Peer Straube: Wohnungen in Garde-Jäger-Kaserne
Leer stehende Kita in der Charlottenstraße wird saniert / Baubeginn im Frühjahr
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Innenstadt - Eines der letzten innerstädtischen Kasernengebäude wird der zivilsten aller Nutzungen zugeführt und zum Wohnhaus umgebaut. Die ehemalige Kleine Kaserne des Garde-Jäger-Bataillons in der Charlottenstraße 67 soll ab dem Frühjahr denkmalgerecht saniert werden. Entstehen sollen darin 16 Eigentumswohnungen mit einer Größe zwischen 38 und 115 Quadratmetern. Zwei bis 2,5 Millionen Euro will der Eigentümer, die Firma IK Immobilienkonzept, in das Vorhaben investieren, sagte deren Chef Thorsten Fiebig auf PNN-Anfrage.
Nach umfangreichen Abstimmungen mit der Denkmalpflege liege die Baugenehmigung inzwischen vor, erklärte Fiebig. Die Fertigstellung des Gebäudes soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Vermarktung habe bereits begonnen, es gebe bereits mehrere Anfragen und auch Reservierungen für die Wohnungen.
Die aus drei Häusern bestehende Gebäudegruppe an der Ecke zur Posthofstraße wurde 1779/80 von Heinrich Ludwig Manger als Kaserne für das Regiment Garde du Corps errichtet. Zum gleichen Komplex gehört auch das Verheirateten-Wohnhaus, die sogenannte Kaserne für Beweibte an der Berliner/Ecke Türkstraße, das jetzt vom Energie-Konzern Eon.Edis genutzt wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Häusergruppe in der Charlottenstraße als Gemeindehaus der evangelischen Heiligengeistgemeinde, später waren unter anderem ein Kindergarten und die Christoffel-Blindenmission dort untergebracht. Aus der Zeit der Kita-Nutzung stammt ein verglaster Gang auf der Hofseite, der im Zuge der Sanierung abgerissen und durch Balkone ersetzt werden soll. Im bislang ungenutzten Dachgeschoss sollen ebenfalls Wohnungen entstehen. Die frühere Kita-Spielfläche im Hof wird begrünt. Da es sich aufgrund des langen Leerstands inzwischen Fledermäuse in den Häusern gemütlich gemacht haben, müssen die Tiere vor Baubeginn noch umgesetzt werden, erklärte Fiebig.
Da die friderizianischen Wohnhäuser in der Charlottenstraße vis-á-vis vom Bergmann-Klinikum inzwischen weitgehend erneuert sind, findet mit der Kleinen Kaserne die Sanierung dieses Endes von Potsdams bedeutendster und längster Barockstraße den Schlusspunkt. Bekanntlich will die Stadtverwaltung in diesem Jahr zudem auch die Straße und die Gehwege zwischen Französischer Kirche und Berliner Straße erneuern.
Für die IK Immobilienkonzept ist die Sanierung ein Pilotprojekt. Man suche weiter nach geeigneten Denkmalen in Potsdam, die man sanieren und entwickeln wolle, sagte Fiebig, der am Lerchensteig auch eine Baufirma besitzt. Diese geriet vor wenigen Wochen in die Schlagzeilen, weil die Stadt Fiebig und einem zweiten Unternehmer das Nutzungsrecht am Lerchensteig untersagen will, obwohl beide die entsprechenden Grundstücke erworben haben. Das Problem beschäftigt derzeit den Hauptausschuss.
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