Sport: Wolf soll in Sofia werfen
Potsdamer kam bei minus sieben Grad auf 59,63 Meter
Stand:
Weg von der Heizung in die frostige Kälte. Handschuhe aus. Das Sportgerät so weit wie möglich schleudern. Und wieder zurück in den warmen Nebenraum des Wurfhauses. Deutschlands beste Diskus-, Speer- und Hammerwerfer hatten es am Montag im brandenburgischen Kienbaum bei minus sieben Grad alles andere als einfach bei ihrem Ausscheidungswettkampf für den Winterwurf-Europacup am 19. und 20. März in Sofia. „Dort wird es hoffentlich wärmer sein“, sagt Gordon Wolf vom SC Potsdam, der bei den Diskuswerfern mit 59,63 Metern Zweiter der U23-Wertung hinter dem Wattenscheider Daniel Jasinski (60.04) wurde. Bei den Männern gewann Weltmeister Robert Harting vom SSC Berlin mit 65,94 Metern vor dem Magdeburger Martin Wierig (62,28).
Damit wäre Wolf eigentlich aus dem Rennen, denn nur der beste U23-Diskuswerfer darf zum Europacup. „Wir haben uns aber entschlossen, Gordon mitzunehmen und ihn in Sofia gemeinsam mit Robert Harting bei den Männern werfen zu lassen, wo zwei Deutsche bei entsprechenden Leistungen starten können“, erklärt Jürgen Schult, Leitender Bundestrainer Wurf/Stoß des Deutschen Leichtathletik- Verbandes (DLV) und im Potsdamer Luftschiffhafen Wolfs Heimcoach. „Ich habe das Vorschlagsrecht dazu. Nun liegt es am DLV, den gemeinsamen Nominierungsvorschlag, den wir DLV-Trainer in Kienbaum beschlossen haben, zu bestätigen.“
Gordon Wolf freut sich über das damit dokumentierte Vertrauen in ihn. „Bei den Männern mitzuwerfen wäre, wenn es klappen sollte, eine große, aber auch schöne Herausforderung für mich“, meint der 1,99-Meter-Mann. „In der U23 kenne ich einen Großteil der Konkurrenz schon, bei den Männern könnte ich auch ganz neue Erfahrungen sammeln.“ Mit seinen 59,63 Metern vom Montag war er allerdings nicht zufrieden. „Die waren ja mein Sicherheitswurf gleich im ersten Versuch und eher miserabel. Im Training lief es mit Weiten um 60 Meter schon gut, auch beim Einwerfen war ich über 60 Meter weit“, so der künftige Bundespolizist, der Deutschland in diesem Sommer bei den U23-EM Mitte Juli in Ostrava erfolgreich vertreten will. „Durch die Kälte bin ich aber gar nicht richtig in den Wettkampf reingekommen, und als Daniel dann im zweiten Versuch die 60,04 Meter warf, war ich richtig baff. Dabei habe ich diese Weite eigentlich auch locker drauf.“ Michael Meyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: