Sport: „Wollen nicht mehr unten rumkrepeln“
Trainer Reiner Leffler hat mit Potsdams Germania-Ringern den Verbleib in der 2. Bundesliga geschafft
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Mit dem höchsten Saisonsieg von 24:10 über den AC Taucha sicherte sich der RC Germania am Samstag den vorzeitigen Verbleib in der 2. Ringer-Bundesliga Nord. Das war vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu erwarten. Worauf ist dieser Erfolg zurückzuführen, Herr Leffler?
Unsere Jungs sind älter und reifer geworden, sind als Team gewachsen. Und vor allem sind die Abgänge von starken Leuten wie Damian Hartmann, Toni Zeschke und Stefan Meyer gut verkraftet worden. Nicht zu vergessen ist Neuzugang Erik Weiß, der aus Frankfurt/Oder zu uns kam. Er hat entscheidenden Anteil an diesem Erfolg.
Bislang kommt Ihr Verein ohne Ausländer aus. Soll das so bleiben?
In der Bundesliga ist das einmalig und geht auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Um oben mitzumischen, muss man 20 gute Athleten aufbieten. Und das kann ein Verein kaum allein stemmen. Wir verstärken uns mit guten Leuten aus Frankfurt und demnächst auch wieder aus Luckenwalde.
Viele Köche, so sagt man, verderben den Brei. Ihr Konzept, als Trainergespann mit Olaf Bock zu arbeiten, geht hingegen auf.
Ja, er ist eine enorme Verstärkung. Er ist technisch sehr beschlagen, führt das Training und bringt moderne Ansichten über Taktik und Technik ins Spiel. Zu meiner aktiven Zeit ist noch so manches anders als heute gemacht worden. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, ergänzen uns und treffen alle Entscheidungen gemeinsam.
Zu denen dürfte auch die sportliche Zielstellung zählen. Wie sieht diese denn aus?
Auf die Dauer wollen wir jedenfalls nicht im unteren Mittelfeld der zweiten Liga rumkrepeln, sondern schon auf den Plätzen drei bis fünf stehen. Einen Plan haben wir dafür schon gemacht, und den legen wir nun unserem Vorstand zum Beschluss vor.
Das hört sich nach Neuverpflichtungen an. Muss sich der RC Germania verstärken?
Das bleibt nicht aus. In der laufenden Saison mit den verbleibenden drei Kämpfen nicht mehr, aber im nächsten Jahr. Doch gute Leute kosten auch Geld. An Erik Weiß ist beispielsweise Greiz sehr interessiert. Den müssen wir unbedingt halten, wir sind deshalb sehr auf Sponsoren angewiesen. Das gesamte Umfeld hat sich gerade unter unserem neuen Präsidenten Thomas Braune bestens entwickelt. Finanziell kommen wir klar. Wir sind schuldenfrei, bewegen uns aber immer am Limit. Da muss also noch etwas getan werden.
Der RC Germania hat sich aber auch die Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben.
Ja, da bleiben wir auch intensiv dran. In der Schule 20 in Babelsberg und der Rosa-Luxemburg-Schule am Kanal trainieren wir mit zwei Gruppen. Aber neue Kinder sind dennoch immer gern bei uns gesehen. Denn die brauchen wir für unsere sportliche Zukunft.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
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