Sport: „Wollen Profis werden“
Potsdamerinnen bei Fußball-WM in Chile
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„Wir hoffen auf ein Finale Deutschland gegen China. So war es bei den letzten beiden Weltmeisterschaften auch“, sagt Steffen Kreische. Er muss es wissen, trainiert er doch seit zehn Jahren Fußballerinnen an der Potsdamer Sportschule. In diesem Jahr ist es wieder so weit: Santiago de Chile wird vom 14. bis 22. April Austragungsort der Schulfußballweltmeisterschaft sein. Die Potsdamer Schülerinnen der Jahrgänge 1990-92 reisen dort als Titelverteidiger hin; vor zwei Jahren gewannen sie in Dänemark den Titel im finalen Elfmeterschießen gegen China. Das war die Revanche für 2003. Damals siegten die Chinesinnen 1:0 und holten sich den Titel. Nun also ein erneuter Zweikampf mit China? „Wer weiß“, sagt Kreische. „Zumindest fahren wir mit einem ganz klaren Ziel hin.“ Auch Laura Brosius ist sich sicher: „Wir holen den Titel. Ganz klar.“ Sie spielt nicht nur in der Schulmannschaft, sondern ist auch eines der drei Mädchen, die im März zum U 17-Trainingslager des DFB in die USA fliegen.
Kapitän der Potsdamer Schulmannschaft ist Henrike Schödel. „Wir wollen Profis werden. Ansonsten würden wir uns den Stress hier sicher nicht antun“, sagt sie. Trotz der zusätzlichen Belastung durch weitere Trainingseinheiten überwiegt die Vorfreude auf das fremde Land und das Turnier. Nur eins finden die Mädchen schade. „Wir müssen einen Teil der Kosten selber tragen. Das ist für einige Familien nicht so einfach. Nun sind wir auf der Suche nach Sponsoren“, erklärt Nachwuchsspielerin Laura Diener. Bislang unterstützt die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam das Vorhaben.
Außer zum Training in der Sportschule gehen die Nachwuchskicker zweimal wöchentlich zum Training ihres Vereins, dem 1. FFC Turbine Potsdam. Geübt werden neben Kondition, Taktik und Technik auch das Jonglieren auf dem Kopf, Liegestütze mit dem Ball oder das Überspielen des Gegners aus dem Lauf. Das gibt Selbstvertrauen im Umgang mit dem Ball. „Unsere Trainingseinheiten stimmen wir ab. So bringt es noch mehr Effizienz“, sagt Kreische. Das zeichnet die Sportschule aus. Nicht umsonst ist sie im Dezember letzten Jahres zur ersten Eliteschule des DFB für Mädchen ernannt worden. Und darauf ist der Lehrertrainer stolz. Fast so sehr wie auf seine Mädchen. Die jedenfalls haben versprochen, ihren Coach nach der WM noch einen Tick stolzer zu machen. Was das wohl heißen mag?B. B.
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