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Fingerzeig Richtung oberste Tabellendrittel: Trainer Jürgen Kramny vom VfB Stuttgart II will auch im Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 zum fünften Mal in Folge ungeschlagen bleiben.

© imago/Eibner

Sport: „Wollen zu Hause ungeschlagen bleiben“

Trainer Jürgen Kramny erwartet mit VfB Stuttgart II am Samstag gegen Babelsberg ein offenes Spiel

Stand:

Herr Kramny, der Job beim VfB Stuttgart II ist Ihre erste Trainersaison in der 3. Liga - wie gefällt es Ihnen denn bisher?

Sehr gut. Es macht mir viel Spaß und meiner jungen Mannschaft auch, wie man sieht. Es ist immer wieder interessant, auch auswärts vor vielen Zuschauern zu spielen und die Entwicklung meiner Mannschaft zu sehen.

Und wie beurteilen Sie die fußballerische Qualität der 3. Liga?

Das ist unterschiedlich. Es gibt verschiedene Spielstile. Es gibt Mannschaften, die heben sich fußballerisch sicher etwas ab. Und es gibt Teams, die kommen über den Einsatz und den Teamgeist. Im Moment gibt es viele Unentschieden, 1:1 ist das häufigste Resultat, was zeigt, dass alles sehr ausgeglichen ist.

Nach dem 13. Spieltag sechs Punkte mehr als in der vergangenen Saison für die zweite Mannschaft des VfB: Was läuft besser in der aktuellen Spielzeit?

Ich will gar nicht so sehr Vergleiche zur letzten Saison ziehen. Wir haben neu angefangen und uns noch einmal verjüngt. Und wir haben von Beginn an auf ein gutes Klima in der Mannschaft geachtet. Und es ist ein Vorteil, dass einige Spieler in der Vorbereitung bei den Profis mittrainiert haben. Und die Spieler wissen auch, dass sie bei guten Leistungen Chancen haben, in die erste Mannschaft zu kommen.

Sie sprachen vor der Saison von einer guten personellen Basis - was gehört denn Ihrer Meinung dazu, um davon reden zu können?

Man muss einen ausgeglichenen Kader haben und - wie wir hier - eine gute Mischung aus jungen Spielern, die von der A-Jugend kommen oder dort noch spielen, sowie Spielern, die bereits Drittliga-Erfahrung haben, und ganz erfahrene Spieler wie Daniel Vier und Tobias Rathgeb, die eine Truppe führen können.

Guter Tempofußball wird Ihrem Team nachgesagt - ist das eine Handschrift, die Sie der Mannschaft geben wollen?

Ja, genau: Durch schnelles Umschaltverhalten zu Möglichkeiten kommen ist die Ausrichtung unseres Spiels. Wir haben die Spieler dafür. Sie sind technische alle gut ausgebildet und haben Speed, sodass wir aggressiv nach vorn spielen können.

Im Vergleich mit den anderen Teams im ersten Drittel der Tabelle ist mit 14 Treffern die Torausbeute jedoch eher mager. Ist das noch ein Manko?

Das würde ich nicht sagen. Es stehen ja in den Abwehrreihen unserer Gegner auch professionelle Spieler, sodass das Durchsetzungvermögen unserer jüngeren Spieler noch nicht so da ist und am Ende vielleicht die Kaltschnäuzigkeit fehlt. Aber wichtig ist, dass man zu Tormöglichkeiten kommt, und die haben wir. Klar ist, dass man mit Erfahrung auch mal ein Spiel höher gewinnt als wir das tun.

Dennoch: Das Selbstvertrauen Ihres Team dürfte groß sein - die letzten vier Spiele wurden nicht verloren. Die Babelsberger, nächster Gegner des VfB, waren nach der unnötigen 2:3-Niederlage am letzten Samstag nach 2:0-Führung in arger Erklärungsnot. Was bedeutet diese Konstellation für die Partie am Samstag?

Gar nichts. Wir wollen unseren Trend natürlich fortsetzen. Aber Babelsberg wird versuchen, das was gegen Bremen passiert ist, wieder gutzumachen. Das wird ein offenes Spiel werden, das vielleicht die Tagesform entscheidet. Ich habe mir auch die Bilder des letzten Babelsberger Spiels angesehen und denke, die wissen gar nicht, wie sie das Spiel verloren haben. Was das in den Köpfen der Spieler auslöst, vermag ich nicht zu sagen.

Vergangenes Jahr war die Babelsberger Bilanz gegen die VfB-Reserve gut - einem 1:1 in Stuttgart folgte ein klares 3:0. Warum sollte sich das am Samstag ändern?

Weil sich die Mannschaften verändert haben. Ich bemühe keine Statistiken, denn für mich beginnt ein Spiel bei null. Meine Spieler beschäftigen sich ohnehin nicht, was im letzten Jahr war, zumal wir einen regen personellen Wechsel hatten und die Jungs gar nicht wissen, wie das letztes Jahr gegen Babelsberg gelaufen ist. Und, das ist nicht unwichtig: Wir sind zu Hause noch ungeschlagen, was so bleiben soll.

Die 3. Liga gilt für junge Spieler als Sprungbrett. Ist es das auch für Sie - mit 40 sind Sie ja noch jung im Trainergeschäft?

Gut möglich. Ich versuche, meine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Jeder möchte sich weiter entwickeln und mein Ziel ist dabei natürlich, ein oder zwei Ligen höher zu kommen.

Das Interview führte Peter Könnicke

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