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Unzufrieden in Cottbus. Claus-Dieter Wollitz schmeißt den Trainerjob hin.

© dapd

Sport: Wollitz wirft nach Talfahrt hin Energie Cottbus und Trainer trennen sich

Der sonst so laute Claus-Dieter Wollitz hat beim FC Energie Cottbus völlig geräuschlos das Handtuch geworfen. Der Rücktritt „auf eigenen Wunsch“ überraschte Fans und Öffentlichkeit, aber nicht die Vereinsführung.

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Der sonst so laute Claus-Dieter Wollitz hat beim FC Energie Cottbus völlig geräuschlos das Handtuch geworfen. Der Rücktritt „auf eigenen Wunsch“ überraschte Fans und Öffentlichkeit, aber nicht die Vereinsführung. „Wir haben schon einige Tage und Wochen miteinander gesprochen, was das Beste ist für das Ganze, für den Trainer, für alle“, sagte Energie-Präsident Ulrich Lepsch am Donnerstag. Die Suche nach einem Nachfolger ist beim Fußball-Zweitligisten aus der Lausitz bereits in vollem Gang.

Der vielleicht emotionalste Profitrainer wurde auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben freigestellt, der laufende Vertrag wurde aufgelöst. Aus „persönlichen, sportlichen und vor allem auch familiären Gründen“ habe der 46-Jährige um ein Ende seines Trainerjobs in der Lausitz gebeten, teilte Energie mit. Bis auf weiteres – maximal aber nur zehn Tage – übernimmt Co-Trainer Markus Feldhoff das Team. Dies ist der siebte Trainerwechsel in der laufenden Zweitliga-Saison.

„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und denke, eine intakte Mannschaft zu übergeben und ein bestelltes Feld zu hinterlassen“, meinte Wollitz, der sich noch am Donnerstag von seinen Schützlingen verabschiedete. „Die vergangenen Monate haben in meiner Funktion als Cheftrainer mit Managementfunktion viel Kraft gekostet“, sagte Wollitz.

Künftig will Präsident Lepsch bei der Führung des Teams strukturelle Änderungen vornehmen – um eine Doppelbelastung als Trainer und Manager wie bei Wollitz zu vermeiden. Es sei zu erwarten, „dass wir vielleicht auch wieder etwas machen im Managementbereich. Die meisten Trainer sind auf dem Platz zu Hause“, sagte Lepsch weiter. Priorität habe aber zunächst die Trainerverpflichtung.

Vor zweieinhalb Jahren hatte der gebürtige Ostwestfale Wollitz den Job in der Lausitz übernommen und dabei unter anderem das DFB-Pokal-Halbfinale in der Saison 2010/11 erreicht. Lepsch lobte den scheidenden Coach: „Der Trainer hat unglaublich vieles zum Positiven verändert, auf den Weg gebracht und angeschoben. Das Erreichen des Pokalhalbfinales, attraktiver Fußball einer jungen Mannschaft mit vielen Toren in der vergangenen Saison und das Interesse von Top- Clubs an unseren Spielern sind eng mit seinem Namen verbunden.“ Die als Aufstiegskandidat in die Saison gestarteten Cottbuser hatten in der Hinrunde aber immer mehr enttäuscht. Von zuletzt zwölf Spielen gewann Energie nur zwei, am vorigen Freitag setzte es eine 0:1-Niederlage beim 1. FC Union Berlin. „In der Mannschaft ist Stillstand eingetreten, und dafür bin ich als Trainer verantwortlich“, erklärte Wollitz am Donnerstagabend. „Ich habe den Schalter bei der Mannschaft nicht mehr gefunden.“ Als Neunter steckt Energie im Tabellenmittelfeld – oder laut Wollitz „im Niemandsland“ – der 2. Liga fest. Insgesamt gelangen in 17 Partien nur sechs Siege, sieben Matches wurden verloren. Im Pokal war schon in Runde eins beim Regionalligisten Holstein Kiel Endstation.

Im Ost-Derby bei Dynamo Dresden wird am Sonntag erstmals Feldhoff als Chef auf der Trainerbank sitzen. Der ehemalige Bundesligaspieler wird aber eine kurze Interimslösung bleiben, da er nicht die nötige Trainerlizenz besitzt. dpa

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